Neuzeit und Staatsgründung in Italien
Renaissance, Revolution und Staatsgründung
Als das Oströmische Reich 1453 durch die Osmanen besiegt wurde, flüchteten byzantinische Gelehrte nach Italien und lehrten an den frisch gegründeten Universitäten des Lands. Die Renaissance war ins Leben gerufen und sowohl Vatikan, als auch die reichen italienischen Stadtstaaten waren bemüht Künstler, Maler und Bildhauer entsprechend zu fördern. Der aufkommende Nationalismus weckte die Hoffnung eines eigenen Nationalstaates, die Napoleon mit der Gründung des Königreichs Italien allerdings nur kurz erfüllte. Erst als sich Österreich 1861 nach einem blutigen Krieg nach Venetien zurückzog, fiel die Lombardei an Sardinien-Piemont und König Emanuele II. rief das Königreich Italien aus.
Die italienische Renaissance
Im 15. Jahrhundert wurden in Italien viele Universitäten und Schulen gegründet – darunter Europas älteste Universitäten Bologna und Parma – wo viele Denker und Gelehrte ausgebildet wurden. Als nach dem Untergang des Oströmischen Reiches griechische Gelehrte nach Italien flüchteten, brachten sie viel Wissen über die Antike und die fast vergessenen Schriften der großen griechischen Denker mit, was in Italien eine regelrechte Begeisterung auslöste. Das plötzlich wiederentdeckte Interesse an der Antike äußerte sich in Denkweise und vor allem in der Kunst. Besonders der Vatikan, bei dem zwar humanistische Begleiterscheinungen auf wenig Gegenliebe stießen, zeigte sich neben den reichen italienischen Stadtstaaten als großer Kunstgönner und förderte berühmte Bildhauer, Maler und Künstler. Die italienischen Städte und Kirchen begannen in einem neuen Glanz zu strahlen und die Renaissance schwappte auf ganz Europa über.
Napoleon in Italien
Durch die französische Revolution 1789 und den Siegeszug Napoleons machten sich auch die Italiener Hoffnungen bezüglich eines eigenen Nationalstaates. Tatsächlich gründete Napoleon bei seinem Marsch durch Italien auch das Königreich Italien, nach dem Wiener Kongress wurden alle Gebiete jedoch wieder an Ihre „rechtmäßigen“ Besitzer verteilt. Die Saat für einen stärker werdenden italienischen Nationalismus war jedoch bereits gesät und die Geschichte meinte es gut mit Italien.
Unabhängigkeit und Staatsgründung in Italien
Nach den Wirren der Revolution von 1848 tat sich vor allem Sardinien-Piemont hervor und schloss ein Bündnis mit Frankreich und England. Der Revolutionsheld Giuseppe Garibaldi sammelte seine Revolutionskämpfer und entriss den Bourbonen Sizilien und Neapel und übergab sie König Emanuele II. von Sardinien-Piemont. Als wenig später die Österreicher eine schwere Niederlage im blutigen Krieg gegen Frankreich 1861 erlitten und sich nach Venetien zurück zogen, fiel die Lombardei ebenfalls an das Königreich Sardinien-Piemont. König Emanuele II. rief daraufhin das Königreich Italien aus, dem sich die Toskana freiwillig anschloss. Nach der Eingliederung des Kirchenstaates 1870 war Italien zum ersten Mal seit 1000 Jahren wieder vereint.
Tweet