St. Nilus
Kloster
Festungsabtei von St. Nilus
Bedeutendste Klosteranlage der Castelli Romani
Die Festungsabtei St. Nilus (Abbazia di San Nilo) ist die bedeutendste Klosteranlage der Castelli Romani. Sie wurde im 11. Jahrhundert vom byzantinischen Mönch Nilus gegründet und ihre Mönche feiern noch heute Gottesdienste nach orientalischem Ritus. Nachdem die Mönche den Papst in Rom als Kirchenoberhaupt anerkennen, ist St. Nilus die einzige Kirche, die mit Erlaubnis des Vatikans, dem griechisch-orthodoxen Ritus folgt. In der tausendjährigen Geschichte des Klosters haben sich viele beeindruckende historische Zeugnisse erhalten, die man sich auf keinen Fall entgehen lassen sollte.
Sehenswertes in der Abbazia di San Nilo
Man betritt die Festungsabtei St. Nilus über ein Zugbrücke und gelangt durch das Haupttor in einen ersten Vorhof. Sollte der Zugang zum Kloster verschlossen sein, sollte man einfach kurz klingeln – ein Mönch öffnet dann die Tür und lässt einen hinein. Sehenswert im Klosterbereich ist der Renaissance-Kreuzgang mit angeschlossenem Museum mit antiken Fundstücken und liturgischen Gegenständen aus der Abtei. Zurück im Vorhof erreicht man schließlich die Klosterkirche. Hier lohnen gleich mehrere Sehenswürdigkeiten einen Blick.
Gleich in der Vorhalle sollte man sich das byzantinische Taufbecken aus dem 11. Jahrhundert näher ansehen. Auf dem Relief rund um das Becken wird der byzantinische Ritus der Taufe sehr gut dargestellt. Im Hauptschiff verdienen dann gleich das Marmorportal sowie das farbenprächtige Mosaik besondere Aufmerksamkeit. Der Innenraum der Kirche wurde im 18. Jahrhundert zwar barockisiert, enthält aber nach wie vor zahlreiche byzantinische Elemente. Sehenswert ist auch die Ikonostase, die dreitürige Bildwand im Altarbereich, die vom italienischen Meister Bernini entworfen wurde. Beachtung verdient auch die Ikone der Mutter Gottes, die auf eine vergoldete Holztafel gemalt wurde. Sie stammt vermutlich ebenfalls aus dem 11. Jahrhundert gelangte nach Kirchenplünderungen und langen Umwegen 1230 wieder ins Kloster zurück.
Eine besondere Bedeutung hat die Crypta Ferrata, die erste Kapelle im rechten Seitenschiff. Sie gehörte einst zu einer römischen Villa und inspirierte den heiligen Nilus zum Bau des Klosters. Die Mauern der Crypta sind noch original aus der ehemaligen römischen Villa übernommen. Die benachbarte Sakramentskapelle ist dem heiligen Nilus und dem heiligen Bartholomäus geweiht, deren Reliquien hier auch aufbewahrt werden.
Grottaferrata und Umgebung von St. Nilus
Die Festungsabtei St. Nilus gehört zum Ortsgebiet von Grottaferrata. Römische Adelsfamilien aus dem 16. und 17. Jahrhundert besaßen hier pompöse Villen für das Wochenende. Die schönste Villa ist die Villa Grazioli. Sie wurde aufwändig renoviert und ist heute ein elegantes Hotel mit großer Parkanlage.
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