Die Anfänge Roms
Von Romulus und Remus bis Gaius Julius Cäsar
Rom erlebt von seiner sagenumwobenen Gründung 753 v. Chr. bis zum Tod von Gaius Julius Caesar eine wechselvolle Geschichte. Aus einem Zusammenschluss von einzelnen Hirtensiedlungen entstanden, entwickelt sich Rom zuerst zur etruskischen Monarchie und schließlich zu einer Republik. Überlegene militärische Strategie sowie ein funktionierendes Gesellschaftsmodell führen zur Eroberung Italiens und machen Rom nach den Punischen Kriegen schließlich zur bedeutendsten Macht im gesamten Mittelmeerraum. Mit der Machtergreifung durch Caesar wird das Ende der eigentlichen Republik eingeleitet.
Die sagenumwobene Gründung Roms
Die sagenumwobene Gründung Roms geht weit bis in den trojanischen Krieg zurück. Der Trojaner Aeneas landet demnach in Italien und gründet die Stadt Alba Longa. Die Tochter des späteren Königs Numitor, Rhea Silvia, ist Priesterin im Vestatempel und schenkt dem Kriegsgott Mars zwei Söhne – Romulus und Remus. Im Zorn über die Unkeuschheit seiner Tochter setzt Numitor die beiden Säuglinge im Sumpfgebiet des heutigen Roms aus, wo sie von einer Wölfin gesäugt und einem Hirten groß gezogen werden. Am 21. April 753 v. Christus gründen Sie schließlich die Stadt Rom auf dem Palatin.
Etruskische Könige und Patriziat
Wissenschaftlich ist die Legende des Geschichtsschreibers Livius bereits widerlegt. Tatsächlich gab im Gebiet des heutigen Roms bereits im 14. Jahrhundert vor Christus erste Siedlungen. Diese Siedlungen dürften sich tatsächlich im 8. Jahrhundert v. Christus gegen die aufstrebenden Etruskerkönige zusammen geschlossen haben, bevor sie um 600 v. Chr. von etruskischen Königen eingenommen wurden. Aus der römischen Königszeit ist wenig bekannt – um 500 v. Chr. ist die Monarchie und damit die Herrschaft der Etrusker jedoch am Ende und das Volk ruft die Republik aus. 2 patrizische Konsuln aus der Adelsschicht führen nun die Geschicke Roms und müssen nur dem Senat Rechenschaft ablegen.
Unmittelbar darauf setzt auch das einfach Volk, die Plebejer, eine eigene Interessensvertretung durch und bereits 120 Jahre später wird einer der beiden Konsuln von den Plebejern gestellt – die letztendliche Entscheidungsgewalt lag dennoch bei den Patriziern. In der Folgezeit entstand 470 v. Chr. auch das römische Zwölftafelgesetz, das die Rechte eines jeden Römers auflistete. Das Symbol des Zwölftafelgesetzes wurde zum Symbol Roms und ist auch heute noch überall in Rom zu sehen: S.P.Q.R. – Senatus Populusque Romanus (Der Senat und das Volk Roms).
Roms Aufstieg
Ausgestattet mit einem funktionierenden Gesellschaftssystem beginnt Rom seine Macht auszudehnen. Durch wechselnde taktische Bündnisse besiegt Rom im 4. Jahrhundert v. Chr. die Etrusker und unterwirft kurz darauf die Latiner und Samniten. Nach verlustreichen Schlachten gegen die gut formierten Römer fällt 272 v. Christus mit dem griechischen Tarent der letzte Widersacher im Süden Italiens. Die weitere Expansion nach Gallien, Spanien und Sizilien führt bald zu Konflikten mit Karthago und zu den Punischen Kriegen die in der vollständigen Zerstörung Karthagos 146 v. Chr. enden. Innere Konflikte zwischen Arm und Reich können mit der Heeresreform von Marius 104 v. Chr., die es auch mittellosen Bürgern erlaubt den Kriegsdienst zu absolvieren, zwar abgemildert werden, enden aber schließlich in den Sklavenaufständen von 136-132 v. Chr. und 73-71 v. Chr.
Der Sklavenführer Spartacus unterliegt schließlich dem erfolgreichen Feldherrn Crassus, der kurz darauf mit Julius Caesar und Pompeius das erste Triumvirat (Dreierherrschaft über Rom) bildet. Nach dem Tod von Crassus kommt es zum Konflikt mit Pompeius, aus dem Caesar als alleiniger Diktator Roms hervorgeht. Unter Caesar kann das römische Reich entscheidend erweitert werden. Als er jedoch die Wiedererrichtung einer Monarchie und die Abschaffung des Senats plant, wird er an den Iden des März (15. März) 44 v. Christus von den Senatoren mit 23 Messerstichen ermordet.
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