Petersdom
Dom
San Pietro in Vaticano – Petersdom
Die berühmteste Kirche der Christenheit
Die Peterskirche im Vatikan ist die wohl berühmteste Kirche der Christenheit und wurde bereits Anfang des 4. Jahrhunderts nach Christus erbaut. Sie ist dem Apostel Petrus geweiht, der archäologischen Forschungen und Aufzeichnungen zu Folge hier 67 nach Christus sein Martyrium erlitt. Die erste Peterskirche, die ebenfalls direkt über dem Grab des Apostels erbaut wurde, war eine frühchristliche, fünfschiffe Basilika, die nach der Rückkehr der Päpste aus Avignon jedoch dem Verfall nahe war. 1506 beschloss Papst Julius II. daher den Neubau, der mehr als 250 Jahre bis zur Regierungszeit Papst Pius VI. dauerte. Beteiligt waren die bekanntesten und berühmtesten Architekten und Baumeister der Zeit. Bramante, Raffael, Giuliano da Sangallo, Baldassare Peruzzi, Fra Giocondo, Maderno und schließlich Michelangelo, der den Petersdom mit der von ihm selbst entworfenen Kuppel 1564 nach den grundsätzlichen Plänen von Bramante vollendete – eine dreischiffige Basilika mit lateinischem Kreuzgrundriss.
Außenfassade und Vorhalle
Die monumentale Außenfassade des Doms ist 115 Meter lang und 45,5 Meter hoch. Die außergewöhnliche Länge der Fassade ergibt sich aus dem Wunsch Papst Pauls V., den Petersdom mit dem Vatikanischen Palast zu verbinden. Maderno schuf die Außenfassade mit mächtigen Säulen, Pfeilern, Loggien, Fenstern und Eingängen. Von der Mittelloggia verkündet der Dienstälteste Kardinaldiakon den Namen des neuen Papstes. Außerdem spendet der Papst von hier seinen Segen den Gläubigen am Petersplatz. Auf der Fassade stehen die knapp 6 Meter hohen Statuen von Christus, Johannes dem Täufer und den Aposteln außer Petrus. Die Vorhalle wird im Inneren flankiert von zwei Reiterstatuen – Karl der Große und Konstantin. Das Deckenmosaik im Mittelportal stammt von Giotto. Es wurde zusammen mit den mächtigen Bronzetoren von der alten Peterskirche übernommen.
Im Inneren des Petersdoms: Rechtes Seitenschiff
Mit 186 Metern Länge und einer Höhe von 119 Metern im Kuppelbereich beeindruckt der Petersdom im Inneren mit gigantischen Ausmaßen. Zahlreiche Kapellen, Altäre, Grabmäler, Gedenkplatten, Kunstgegenstände sowie reiche Verzierungen machen den Rundgang zu einem einzigartigen Erlebnis. Gleich rechts neben dem Hauptportal markiert eine Scheibe jene Stelle, an der Karl der Große von Papst Leo III. zum Kaiser des Römischen Reiches gekrönt wurde. In der ersten Kapelle rechts, der Cappella della Pietà, befindet sich gleich eines der Highlights des Doms: Die einzigartige Pietà von Michelangelo. Die beinahe vollkommene Marmorstatue schuf der Künstler als Grabstatue für Kardinal Jean de Bilhères de la Groslaye. Gleich am ersten Seitenpfeiler folgt dann ein Denkmal an Königin Christine von Schweden, die zugunsten des katholischen Glaubens auf ihren Thron verzichtete. Gleich am nächsten Pfeiler befindet sich das Mausoleum der Markgräfin Mathilde von Tuszien, das von Bernini entworfen wurde. Zur rechten folgen nun die Sakramentskapelle von Papst Urban VIII., an der sowohl Bernini als auch Borromini mitarbeiteten, und die Gregorianische Kapelle mit dem Denkmal von Papst Gregor XIII., der unseren heutigen gregorianischen Kalender reformierte. Das klassizistische Grabmal für Papst Clemens XIII. schuf der junge Antonio Canova.
Papstaltar und Bronzesitzbild des heiligen Petrus
Der Papstaltar im Zentrum des Petersdoms befindet sich genau über dem Grab des heiligen Petrus. Er wurde 1633 von Bernini im Auftrag von Papst Urban VIII. entworfen und wird von einem 29 Meter hohen Bronzebaldachin gekrönt. Bernini schuf hier ein Meisterwerk des Barocks. Der Gebetsraum vor dem Petrusgrab wird von 95 vergoldeten Öllampen beleuchtet, in denen das Ewige Licht brennt. Am rechten Pfeiler vor dem Papstaltar thront die Bronzestatue des heiligen Petrus. Ihr rechter Fuß ist bereits stark abgeflacht, da eine Berührung den Gläubigen Segen bringen soll.
Apsis und linkes Seitenschiff
In barocker Lichtdramatik schuf Bernini die Cathedra Petri in der Apsis. Die vier Kirchenlehrer Augustinus, Ambrosius, Athanasius und Johannes Chrysostomos stützen hier den Bischofsstuhl von Petrus, über dessen Rückenlehne die päpstlichen Symbole „Schlüssel und Tiara“ angebracht sind. Der Thron selbst gehörte übrigens im 11. Jahrhundert Karl dem Kahlen, bevor er nach Rom kam. Über dem Petrusstuhl befindet sich ein Alabasterfenster in einer Strahlenglorie aus vergoldetem Stuck, in dem die Taube des Heiligen Geistes durch das Tageslicht hell erleuchtet ist.
Ebenfalls von Bernini stammt gleich daneben das Grabmal von Papst Urban VIII. Das Grab von Papst Paul III. schuf Guglielmo della Porta. Das Grabmal von Papst Alexander VII. dürfte ebenfalls auf Bernini zurückgehen. Das große Denkmal von Pius VII. ist das einzige, das von einem protestantischen Künstler – Thorvaldsen – entworfen wurde. Vor der Chorkapelle hängt die Mosaikkopie der „Verklärung Christi“ von Raffael – das Original ist in den Vatikanischen Museen zu sehen. Das Grabmal von Papst Innozenz VIII. vor der Cappella della Presentazione ist übrigens das einzige, das aus der alten Peterskirche übernommen wurde.
Kuppel und Dach des Petersdoms
Die mächtige Kuppel erreicht man über einen gesonderten Eingang, rechts neben dem Petersdom. Man hat die Wahl mit dem Aufzug bis zur inneren Kuppel zu fahren, oder gegen einen reduzierten Eintrittspreis den beschwerlichen Weg zu Fuß zu gehen. Von der Galerie im Tambourring blickt man hinunter auf den Papstaltar. In 2 Meter hohen lateinischen Buchstaben prangt im Kuppelring der Ausspruch aus dem Matthäus-Evangelium, auf dem sich der Machtanspruch der Päpste begründet („Du bist Petrus und auf diesen Fels werde ich meine Kirche bauen und Dir gebe ich die Schlüssel des Himmelreiches“). Über weitere 330 Stufen erreicht man schließlich das Dach der Basilika in der Kuppel. Von hier hat man einen traumhaften Ausblick auf den Petersplatz und über ganz Rom!
Sacre Grotte Vaticane und Nekropolen
Rechts vom Petersdom befindet sich auch der Eingang zu den Vatikanischen Grotten. Bis auf Papst Innozenz VIII. fanden hier alle Päpste aus der alten Peterskirche sowie viele nachfolgende Päpste ihre letzte Ruhestätte. Mit einer schriftlichen Voranmeldung (www.pilgerzentrum.de) beim Ufficio Scavi di San Pietro kann man auch eine zweistündige Führung durch die Nekropolen unter dem Petersdom in Anspruch nehmen. In der alten Gräberstadt befindet sich auch das Grabmal des heiligen Petrus.
Eintritt
Aufstieg zur Kuppel:
Zu Fuß: € 5,-
Mit dem Lift: € 7,-
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