Markusdom (Basilica San Marco)

Dom
Markusdom - Basilica San Marco Bronzepferde

Der Markusdom (Basilica di San Marco)

Das sakrale Prunkstück Venedigs

Mehr als 1000 Jahre alt ist der herrliche und prachtvolle Markusdom im repräsentativen Zentrum Venedigs. Der heutige Bau resultiert aus insgesamt vier Vorgängerkirchen. Ursprünglich errichtet wurde die ehemalige Palastkapelle des Dogen Mitte des 9. Jahrhunderts, als Seefahrer die Reliquien des heiligen Markus nach Venedig brachten. Von da an gewann die Markuskirche stetig an Bedeutung und wurde von den Dogen gefördert und ausgebaut. Seit 1094 ist die Markusbasilika die Staatskirche Venedigs und damit das zentrale Gotteshaus der Lagunenstadt. In den Status einer Kathedrale wurde der Dom allerdings erst 1807 erhoben. Im Jahr 1075 erließ der Doge Domenico Selvo ein Gesetz, dass jeden Seefahrer dazu verpflichtete, bei seiner Heimkehr ein kostbares Schmuckstück zu Ehren des heiligen Markus mitzubringen. Dies erklärt unter anderem auch die prunkvolle Ausstattung mit den unterschiedlichsten Materialien und Schmuckstücken.

Die Außenfassade des Markusdoms

Steht man am Markusplatz ist der Dom das zentrale Element neben dem Campanile. Sein venezianisch-byzantinisches Erscheinungsbild mit den 5 Kuppeln stellt für sich schon ein einzigartiges Bild im Abendland dar. Die Hauptfassade wird geprägt von fünf mosaikgeschmückten, rundbogigen Portalen über denen die berühmten Bronzepferde auf einem Balkon thronen. In den Nischen und Vorsprüngen der Fassade sind überall kostbare Spolien eingearbeitet, die von den Seefahrern stammen. Die Bogenfelder der 4 Seitenportale zeigen die Geschichte der Markusreliquie und ihre Überführung nach Venedig. Im Hauptportal dagegen thront Jesus Christus als Richter beim Jüngsten Gericht. Die Bogenmosaiken im Stockwerk oberhalb dagegen zeigen Szenen aus der Passion Christi. Bemerkenswert auch an der Südfassade Richtung Dogenpalast sind die Statuen der Tetrachen. Diese Darstellung der – vermutlich vier römischen Kaiser – wurden von den Venezianern aus Konstantinopel geraubt.

Im Inneren des Markusdoms

Im Inneren des Doms präsentiert sich dem Besucher ein überwältigender Anblick des dreischiffigen, mit Mosaiken bedeckten fünfkuppeligen Innenraums. Eine derart pompöse und aufwendige Ausstattung ist in Europa wirklich einzigartig. Neben den unzähligen großartigen Sehenswürdigkeiten und Details gilt es vor allem fünf absolute Highlights hervorzuheben:

  • Die Mosaiken in der Markuskirche entstanden zum Großteil im 12. und 13. Jahrhundert und bedecken eine unglaubliche Gesamtfläche von mehr als 4.200 m2. Einige Mosaiken wurden im 15. und 18. Jahrhundert von bekannten venezianischen Künstlern wie Tizian, Tintoretto, Tiepolo oder Veronese ersetzt. Sie alle haben das Leben und Wirken von Jesus Christus zum Thema und zeichnen ein erstaunlich komplettes Bild seines Lebens.
  • So prächtig Mosaikdecke ist, so viel Aufmerksamkeit verdient auch der Fußboden. Die Bodenmosaiken bedecken ebenfalls eine Fläche von mehr als 2.000 m2 und zeigen schöne perspektivische Muster, Tiermotive und Ornamente. Leider sind heute viele der Mosaike aus Schutzgründen mit Teppichen bedeckt.
  • Der Kirchenschatz auf der rechten Seite birgt vor allem viele Kunstschätze, die bei der Eroberung Konstantinopels erbeutet wurden. Darunter auch der „Thron des heiligen Markus“, ein Stuhl aus Marmor sowie ein Weihrauchfass aus vergoldeten Silber.
  • Der Hochaltar beherbergt heute die Gebeine des heiligen Markus. Schön zu betrachten sind auch die reliefverzierten Säulen des Baldachins.
  • Das letzte Highlight des Dom Innenraums ist die berühmte Pala d’Oro, die goldene Altartafel. Sie befindet sich hinter dem Hochaltar und ist nur gegen eine kleine Eintrittsgebühr zu besichtigen. Dieses Meisterwerk der Goldschmiedekunst entstand in mehreren Phasen zwischen dem 10. und dem 13. Jahrhundert. Unzählige Edelsteine, Perlen und Emaillemedaillons sind in die Platte eingearbeitet. Auch byzantinische Arbeiten sowie Raubstücke aus Konstantinopel finden sich in der Pala d’Oro. Zweifelsohne eine Meisterwerk, dass es sich gesehen zu haben lohnt.

Galerie und Museum Marciano

Von der Vorhalle aus, rechts vom Hauptportal, gelangt man über eine steile Treppe hinauf ins Museum Marciano. Hier ist ebenfalls eine kleine Eintrittsgebühr zu verrichten die es aber in jedem Fall wert ist. Im Museum finden sich zahlreiche Wandteppiche, Skulpturen und liturgische Gewänder. Auch die ehemalige Verkleidung der Pala d’Oro von Paolo Veneziano ist hier zu sehen. Highlight des Museums sind jedoch die 4 bronzenen Pferde. Ihre lange Geschichte führt vom Griechenland des 4. Jahrhunderts vor Christus nach Rom, weiter nach Konstantinopel und nach Venedig auf den Markusdom. 1797 raubte sie Napoleon nach Paris bevor sie wieder endgültig nach Venedig zurück kehrten. Während die Originale im Museum weilen, thronen die Replikate der vier Pferde wenige Meter entfernt auf dem Balkon der Basilika. Vom Balkon hat man übrigens einen schönen Blick auf das rege Leben am Markusplatz und auf die Lagune von Venedig.


Eintritt

Dom - Eintritt frei
Pala d'Oro - € 1,50
Schatzkammer - € 2,-

Museum Marciano & Galerie - € 3

Öffnungszeiten

Montag 9:45-17:00 |  
Dienstag 9:45-17:00 |  
Mittwoch 9:45-17:00 |  
Donnerstag 9:45-17:00 |  
Freitag 9:45-17:00 |  
Samstag 9:45-17:00 |  
Sonntag 14:00-17:00 |  

Erreichbarkeit

Anlegestelle: Vallaresso San Marco oder San Zaccaria

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