Tod in Venedig
Die Lagunenstadt als Schauplatz zahlreicher Romane
Venedig im Winter - düstere Gassen, daneben das Plätschern des Wassers in den Kanälen – Nebelschwaden bedecken die ganze Stadt. Wer schon öfters in Venedig war, braucht nicht viel Fantasie um sich in dieser trostlosen Zeit die düstersten Geschichten und Gedanken zusammen zu reimen. Obwohl die Stadt der Liebe, wie Venedig von vielen genannt wird, mit dem Karneval und der romantischen Idylle der Stadt am Wasser viele positive Vorzüge aufzuweisen hat, sind es doch immer wieder Themen wie Krankheit und Tod, die die Schriftsteller und Filmemacher in dieser Stadt inspirieren.
Venedig – die Stadt der Gegensätze
Kaum eine andere Stadt wird mit solch gegensätzlichen Attributen belegt wie Venedig. Während die Lagunenstadt für viele die Stadt der Liebe und ein malerisches Kleinod am Wasser ist, zeichnen Romane und Filme meist ein ganz konträres Bild. Morbid, Mysteriös und düster erscheint die Stadt hier oft und man wird meist mit einem Schauer zurück gelassen. Wer Venedig jedoch schon einmal im Herbst oder Winter erlebt hat – wenn Nebelschwaden durch die Stadt ziehen und das Geheimnisvolle jeder Ecke anlastet – kann das wohl gut nachvollziehen. Die grandiose Kulisse Venedigs bietet aber auch vielen Agentenfilmen und Krimis einen passenden Hintergrund.
Berühmte Filme und Romane in Venedig
Viele Schicksale haben sich in der Literatur und Filmwelt in Venedig schon entschieden und nicht selten fanden die Akteure hier auch den Tod. Besonders der italienische Regisseur Luchino Visconti tat sich diesbezüglich mit zwei Filmen besonders hervor. In „Senso“ (1953) wird die Stadt einer italienischen Gräfin während des italienischen Befreiungskrieges zum Verhängnis. Ein Meisterwerk gelang Visconti jedoch mit seiner Verfilmung von Thomas Manns Novelle „Tod in Venedig“ (1970). Der deutsche Komponist Aschenbach weilt hier zur Erholung in Venedig und verfällt einem polnischen Jüngling während in der Stadt die Cholera wütet. Am Ende steht wie nicht anders zu erwarten der Tod des Künstlers.
Doch auch andere Filmtreibende spielten in ihren Filmen mit dem Tod in Venedig. In Nicolas Roegs Verfilmung „Wenn die Gondeln Trauer tragen“ (1973) versucht ein Künstlerpaar den Tod ihres Kindes in Venedig zu vergessen. Trugbilder vom verschwunden Kind führen schließlich in den Tod. „Der Trost von Fremden“ (1990) von Paul Schrader knüpft ebenfalls hier an. Ein Paar kommt nach Venedig um seine Liebe wieder aufzufrischen und auch sie kommen vom Wege ab und finden schließlich den Tod in der Lagunenstadt.
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