Wirtschaftsregion Sizilien
Agrarwirtschaft und hohe Arbeitslosigkeit
Trotz der teilweisen Industrialisierung und des zunehmenden Fremdenverkehrs ist Sizilien vorwiegend landwirtschaftlich geprägt. Drei Viertel der Inselfläche werden landwirtschaftlich genutzt und 11% der Sizilianer sind hier beschäftigt. Der Rest konzentriert sich vor allem auf Dienstleistungen, Industrie und Baugewerbe. Mit 14% Arbeitslosigkeit hat Sizilien dennoch eine der höchsten Arbeitslosenquoten Italiens. Die Branche der Zukunft stellt daher zweifelsohne der Tourismus dar - schon jetzt werden steigende Nächtigungszahlen registriert und auch die touristische Infrastruktur wird langsam immer besser aufgebaut.
Landwirtschaft und Arbeitslosigkeit auf Sizilien
Im landwirtschaftlich geprägten Sizilien sind rund 11% der Bevölkerung in der Landwirtschaft beschäftigt (11% Bau, 9% Industrie und 69% Dienstleistungssektor). In den 1950er Jahren betrug dieser Anteil noch 50%, konnte aber in den letzten Jahrzehnten deutlich gesenkt werden. Dennoch werden nach wie vor rund drei Viertel der Fläche Siziliens landwirtschaftlich genutzt. Ein Großteil davon für Obstanbau: 60% der Orangen und Mandarinen sowie 90% der Zitronen Italiens – davon 50% aus dem Ätna Gebiet - stammen aus Sizilien. Zudem werden hier auch noch 9 Millionen Hektoliter Wein, 15% der Gesamtproduktion Italiens, in Sizilien angebaut und verarbeitet.
Trotz dieser beeindruckenden Zahlen hat Sizilien mit 14% Arbeitslosigkeit, eine der höchsten Arbeitslosenquoten Italiens (6,7%). Auch heute noch werden viele der landwirtschaftlichen Anbauflächen ineffizient genutzt. Zum einen durch die klimatischen Bedingungen im Inselinneren und zum Anderen durch die ungleichmäßige Verteilung des Bodens, die sich seit der Antike nur geringfügig verändert hat. Dadurch bearbeiten 90% der Landwirtschaftsbetriebe nur 25% der Anbaufläche. Der Großteil des Landes gehört immer noch Großgrundbesitzern oder Latifundien aus der Zeit der antiken Punischen Kriege, die durch ihre extensiven Anbaumethoden auf 30% der Anbaufläche Siziliens lediglich 10% des Weizenertrags produzieren.
Andere Wirtschaftsbereiche
Neben der Landwirtschaft spielt auch die Fischerei in Sizilien eine große Rolle. Rund 20% der Fischausbeute Italiens werden in den Gewässern rund um Sizilien gefangen. Neben Thunfischen und Sardinen gehören auch Schwertfische zu den am meisten gefangenen Arten.
Nachdem Sizilien neben einigen geringen Vorkommen an Erdöl, Erdgas und Salz relativ rohstoffarm ist, spielt die Industrie neben der Landwirtschaft eine weitere wichtige Rolle. Konzentriert sind die Industriebetriebe vor allem rund um die Städte Palermo, Catania, Milazzo, Syrakus und Gela. Schwerpunkte sind Schiffs- und Maschinenbau sowie die Petrochemie.
Aufkommender Tourismus
Zweifelsohne eine Branche für die Zukunft ist der bereits aufkeimende Tourismus. Wunderschöne Badestrände sowie die antiken Ruinen in Taormina, Syrakus, Agrigent und Selunte, aber auch der Kultfaktor „Mafia“ locken jährlich immer mehr Touristen auf die Insel – nicht zu vergessen die landschaftlichen Schönheiten, die Sizilien zu bieten hat. Die touristische Infrastruktur im Land entwickelt sich langsam aber stetig und die meisten Urlauber wissen die Gastfreundlichkeit der Sizilianer sowie die kulinarischen Besonderheiten der Insel sehr zu schätzen.
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