Geschichte Siziliens
Von der griechischen Hochkultur zum Spielball europäischer Großmächte
Im 8. Jahrhundert vor Christus kamen die ersten griechischen Siedler nach Sizilien und begründeten den Anfang einer großartigen Geschichte. Nach einer langen griechischen Blütezeit wurde Sizilien schließlich von den Römern erobert und ausgebeutet und fiel im Mittelalter nach den Arabern an viele unterschiedliche europäische Herrscherhäuser. Normannen, Deutsche, Franzosen, Spanier und Österreicher gaben sich hier nacheinander die Tür in die Hand. Erst 1860 befreite Garibaldi die Insel, die sich darauf freiwillig dem Königreich Italien anschloss.
Griechen und Römer auf Sizilien
Vorher von Sikulern, , Elymern und Phöniziern besiedelt erreichen im 8. Jahrhundert v. Chr. erste griechische Siedler Sizilien und gründen zahlreiche Städte wie Messina, Catania, Syrakus, Gela und Agrigent. Eine griechische Hochkultur entsteht, die berühmte Mathematiker wie Archimedes und Pythagoras hervorbringt. Syrakus wird eine der größten Städte Europas. Mit dem Erstarken der Karthager greift nun auch Rom in das Geschehen ein und erobert Sizilien im ersten und zweiten Punischen Krieg. Die großen Rohstoffvorkommen und Getreidefelder machen Sizilien schnell zur Kornkammer Roms, das die Insel gnadenlos ausbeuten lässt. Nach dem Untergang Roms wird Sizilien nach zahlreichen Überfällen in Byzanz im oströmischen Reich eingegliedert.
Sizilien im Mittelalter
Nach der Loslösung von Byzanz erobern die Araber im 9. Jahrhundert Sizilien und bringen eine weitere Phase wirtschaftlicher Blüte und absoluter Toleranz. Nach internen Unstimmigkeiten der regierenden Emire fallen die Normannen unter Roger I. in Sizilien ein und erheben die Insel zum Königreich. Als der letzte Erbe des Normannenkönigs 1194 stirbt, fällt Sizilien an die deutschen Staufer, die jedoch 1266 dem Haus Anjou weichen müssen. Die französische Zeit auf Sizilien ist kurz und blutig und endet mit der sizilianischen Vesper, einem Volksaufstand der die Franzosen vertreibt. 1302 fällt Sizilien schließlich an das Haus Aragon. In der Folge regieren spanische Vizekönige die Insel. Geprägt von Korruption, Großgrundbesitz und innenpolitischen Schwierigkeiten schlittert Sizilien daraufhin in immer größere soziale und wirtschaftliche Probleme, die die Insel fest in ihren Händen halten.
Sizilien von der Neuzeit bis heute
Mit dem spanischen Erbfolgekrieg endet die spanische Herrschaft über Sizilien. Die Insel fällt nacheinander an das Haus Savoyen, die österreichischen Habsburger, die spanischen Bourbonen und Napoleon, doch niemand ist in der Lage die Probleme Siziliens zu lösen. 1860 befreit Giuseppe Garibaldi schließlich die Insel und Sizilien schließt sich dem neu gegründeten Königreich Italien an. Nach dem 2. Weltkrieg wird Sizilien schließlich autonome Provinz und durch Modernisierungen in den Bereichen Landwirtschaft und Industrie werden auch die sozialen Missstände langsam unter Kontrolle gebracht.
Tweet