Natur & Umwelt in Sizilien
Schutzräume und Umweltsünden
Durch die relativ lange Existenz menschlicher Siedlungen und die kontinuierliche Ausbeutung der natürlichen Ressourcen der Insel sind Flora und Fauna Siziliens bei weitem nicht mehr so artenreich wie noch vor einigen tausend Jahren. Zu den größten Umweltsündern gehört neben dem Menschen, der gerade in den letzten Jahrhunderten viele schlimme Schäden angerichtet hat, auch der Ätna, der jährlich mit 25 Millionen Tonnen CO2 unser Klima belastet. Dennoch setzt sich auch auf Sizilien der Umweltschutz langsam durch und gibt Hoffnung auf Besserung.
Flora & Fauna in Sizilien
Sizilien ist die größte Insel im Mittelmeer mit schönen Stränden und landschaftlich vielfältigen und interessanten Regionen. Ursprünglich war die Insel großteils mit Wald bedeckt, der jedoch schon in der Antike kontinuierlich für den Schiffsbau und zur Gewinnung von Nutzland abgeholzt wurde. Selbst die Macchia wurde weitgehend zurück gedrängt und die heimische Flora musste Nutzpflanzen weichen. Heute finden sich vor allem in den bewässerten Küstenregionen sowie rund um den Ätna zahlreiche Obstplantagen und Weinreben. Im Inselinneren gedeihen Ölbäume, Johannesbrotbäume und auf den kargen Feldern wird zwischen den Felsen Hartweizen angebaut.
Noch ärmer an Arten ist die Fauna Siziliens. Bis auf wenige Arten haben Nutztiere die Wildarten längst verdrängt und nur noch vereinzelt trifft man auf Wildkatzen, Füchse oder Hasen. Trotz der fehlenden heimischen Wildtierarten ist Sizilien für viele Vogelarten ein wichtiges Durchzugs- und Überwinterungsland. Viele der wichtigen Lebensräume für diese Vögel stehen heute unter strengem Naturschutz. Auch im Meer gibt es mit Robben und Schildkröten einige bedrohte Tierarten, obwohl der Fischbestand trotz Jahrtausende langer Fischerei immer noch reich und intakt ist.
Umweltsünden und Naturschutz
Umweltsünden sind in Sizilien kein Phänomen der Neuzeit. Bereits Phönizier, Griechen und Römer holzten große Teile des Waldbestandes der Insel ab. Im 19. Jahrhundert erfolgte dann ein völliger Kahlschlag und die kahlen Hügel und Berge prägen noch heute das Landschaftsbild. Ein weiteres Problem stellt der illegale Schwarzbau dar, der fest in den Händen der Mafia Häuser und Gebäude an Berghängen und in geschützten Küstengebieten entstehen lässt. Auch die veraltete Industrie verunreinigt Luft und Wasser mit Abgasen und giftigen Abwässern. Doch auch in Sizilien wird man sich zunehmend seiner Verantwortung im Bereich Umweltschutz bewusst. So sind heute bereits knapp 9% des sizilianischen Territoriums Naturschutzgebiet und auch die biologische Landwirtschaft sowie erneuerbare Energien sind in Sizilien bereits häufig anzutreffen.
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