Via Appia Antica
Straße
Die Via Appia Antica
Die erste römische Fernstraße
Die Via Appia Antica wurde schon in der Antike als die „Königin der Straßen“ bezeichnet und verband die römische Hauptstadt mit dem wichtigen Fährhafen Brindisi im Osten des Landes. Obwohl es im 4. Jahrhundert schon viele kleinere Straßen gab, war es Appius Claudius, nach dessen Vorname die Straße letztendlich benannt wurde, der diese erste Fernstraße in Auftrag gab. In einer ersten Bauphase führte die Via Appia 195km bis Capua und wurde um 190 vor Christus bis Brindisi verlängert. Mit einer Gesamtlänge von 580 Kilometern war sie damals die erste und modernste Fernstraße der Welt. Mit einer zweispurigen Fahrbahn mit einer Breite von 4,75 Metern, jeweils zwei 1,5 Meter breiten Gehwegen sowie Raststationen alle 10 bis 15 Kilometer war sie somit die erste Autobahn der Antike. Links und rechts der Via Appia bauten sich römische Adelige außerhalb der Stadtmauern Gräber für ihre Familien. Diese Grabmäler und Gedenksteine sind heute ganz charakteristisch für die Via Appia Antica und ergeben ein wundervolles Gesamtbild.
Entlang der Via Appia Antica: Quo Vadis Domine und Grab der Priscilla
Am Besten startet man den Spaziergang entlang der Via Appia Antica beim kleinen Kirchlein Quo Vadis. Der Legende nach wollte Petrus vor seinem Martyrium aus Rom flüchten und begegnete an dieser Stelle einem Mann, den er fragte wohin er gehe (Quo vadis domine?). Dieser antwortete „Ich komme um wieder gekreuzigt zu werden“. Petrus erkannte, dass Christus mit ihm sprach und kehrte um, um sich seinem Schicksal zu stellen. Die kleine Kirche erinnert noch heute an die Legende. Gleich gegenüber befindet sich ein mittelalterlicher Turm. Hier befindet sich das Grab von Priscilla, das später zum Wachturm ausgebaut wurde.
Via Appia Antica: Grabmal des Romulus und Circus Maxentius
Unmittelbar nach der Kirch Quo Vadis säumen zahlreiche Gräber und Statuen den Weg. Gleich nach dem Eingang zu den Callixtus Katakomben erreicht man das Grabmal des Romulus. Der Rundbau mit vorgestellter Säulenarchitektur ist dem Pantheon nachempfunden und beherbergt die Gebeine des früh gestorbenen Sohnes von Kaiser Maxentius. Hinter dem Grabmal lagen einst die Villa des Kaisers sowie der Circus des Maxentius. Hier fanden 10.000 Zuschauer Platz, die die Wagenrennen begeistert anfeuerten. Die Ausgrabungen sind mit einem Kombiticket zu besichtigen.
Via Appia Antica: Grabmal der Cecilia Metell
Kurz nach den Ausgrabungen erreicht man das imposante Grabmal der Cecilia Metella. Hier ruhen die Gebeine von Cecilia Metella, der Schwiegertochter des Konsuls Crassus, der 71 v. Chr. Spartacus besiegte und mit Cäsar und Pompejus das erste Triumvirat bildete. Das kolossale Grab zeigt deutlich das Aufkommen des Personenkults im römischen Reich und den Übergang zur Kaiserzeit. Später wurde das Grabmal zu einer richtigen Festung ausgebaut, die als Zollstation für Händler entlang der Via Appia Antica fungierte.
Heute verläuft die Via Appia Antica durch den Regionalpark Via Appia Antica, der den Schutz der historischen Stätten garantieren soll.
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