Palestrina
Archäologische Stätte
Palestrina
Antikes Heiligtum der Fortuna Primigenia
Palestrina liegt am Südhang der Prenestini-Berge und gehört zu den ältesten Siedlungen des Latiums. Bereits von weitem sieht man das terrassenförmige antike Heiligtum der Fortuna Primigenia, auf dessen oberster Ebene heute der barocke Palast der Fürsten Colonna thront. Bereits im 8. Jahrhundert vor Christus war der damalige Ort Praeneste besiedelt und besaß eine Orakelstätte, die von der Bedeutung dem Orakel von Delphi gleich kam. Nachdem sich die Bewohner der heiligen Stätte lange Zeit erfolgreich gegen die Römer wehrten, wurden sie 82 vor Christus im römischen Bürgerkrieg von Sulla besiegt und Stadt und Heiligtum zerstört. Aus Angst vor der Rache der Götter ließ Sulla das Heiligtum auf vier Terrassen noch prachtvoller aufbauen als es vorher war und widmete es der Fortuna Primigenia. Gigantische Stützmauern sicherten die Terrassen des Heiligtums und selbst die römischen Kaiser kamen von nun an zum Orakel des Fortunatempels um göttlichen Rat nachzufragen. Im Mittelalter geriet das Heiligtum schließlich in Vergessenheit und wich nach und nach Wohnhäusern. Die Adelsfamilie der Colonna baute schließlich ihren Familiensitz auf die oberste Terrasse. Erst durch die schweren Schäden des 2ten Weltkriegs kam das Heiligtum unter den Trümmern wieder zum Vorschein und wurde seit dem kontinuierlich freigelegt und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Rundgang durch das Heiligtum
Am Besten startet man in den unteren Stadtviertel macht sich an den beschwerlichen Aufstieg in die Oberstadt. In den unteren Stützmauern finden sich noch Reste des ehemaligen Eingangs sowie Gewölbe der antiken Läden. Auf der zweiten Terrasse erreicht man dann an der Piazza Regina Margherita den Dom, der dem Märtyrer Agapitus geweiht ist. Er ruht auf den Resten einer frühchristlichen Kirche und wurde vermutlich genau im Zentrum des ehemaligen Fortuna Heiligtums errichtet. Das Deckengemälde im Hauptschiff zeigt, wie Agapitus die Fortuna vom Thron verdrängt und stellt eindrucksvoll den Sieg des Christentums über den heidnischen Kult dar. Die vier Säulen im Tor neben dem Dom schmückten einst die Aula des Orakels. Die prachtvollen Bodenmosaiken der Orakelgrotte selbst sind heute im Museum des Palazzo Colonna zu bewundern. Die dritte Terrasse erreicht man über zwei Rampen, die aber meist verschlossen sind. Auf der obersten Rampe befand sich einst ein kleiner Rundtempel, auf dessen Fundamenten heute der Palazzo Colonna-Barberini thront. Er beherbergt das Museo Nazionale Archeologico Prenestino, das zahlreiche sehenswerte Exponate aus Palestrina und Umgebung führt. In der kleinen Kirche Santa Rosalia neben dem Palast sind die Gräber der Fürstenfamilie Barberini zu besichtigen.
Eintritt
€ 4,-
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