Santa Maria Gloriosa dei Frari
Kirche
Santa Maria Gloriosa dei Frari
Franziskanerkirche mit einem Meisterwerk Tizians
Die Kirche Santa Maria Gloriosa dei Frari gehört zum Orden der Franziskaner und wurde in ihren Ursprüngen Mitte des 13. Jahrhunderts ein wenig außerhalb des eigentlichen Zentrums errichtet. Im Laufe der Zeit wurde das Gotteshaus den Franziskanerbrüdern jedoch zu klein und so begannen sie mit dem schrittweisen Neubau, der mit der Weihe des Hochaltars 1469 vollendet war. Man betritt den äußerlich schlicht wirkenden gotischen Bau durch einen Seiteneingang beim Campanile. Im Inneren präsentiert sich dann jedoch ein prachtvoll ausgestatteter dreischiffiger Kirchenbau mit einem Querschiff samt zahlreichen Altären, Apsiden und Kapellen.
Im Inneren der Santa Maria Gloriosa dei Frari
Direkt rund um das Hauptportal am Mittelschiffende befinden sich drei in die Fassade eingelassene Gräber. Jenes des Senators und Generals während der Türkenkriege Girolamo Garzoni in der Mitte. Flankiert von den Grabmälern der Prokuratoren Pietro Bernardo und Alvise Pasqualino. Ein Stück weiter, im linken Seitenschiff, erhebt sich die Grabpyramide des bedeutendsten Bildhauers des Klassizismus: Antonio Canova (1757 – 1822). Hier ruht allerdings nur sein Herz – seine Gebeine sind im Mausoleum in seinem Heimatort Possagno beigesetzt. Der Entwurf für die Grabpyramide stammt von Canova selbst und wurde ursprünglich für die Gebeine des 1567 an der Pest gestorbenen Tizians entworfen. Dieser ruht nun jedoch im genau gegenüberliegenden Grabmal im rechten Seitenschiff. Ebenfalls sehenswert ist der Altar neben Canovas Grabmal. Er enthält mit der Pesaro-Madonna ein Altarbild von Tizian. Sehr sehenswert ist auch das großartig geschnitzte Chorgestühl am Übergang zwischen Mittelschiff und Querschiff.
Tizians Meisterwerk: „Himmelfahrt Mariens“
In der Hauptapsis, dem Presbyterium, befindet sich das wertvollste Kunstwerk der Santa Maria Gloriosa dei Frari: Das monumentale Meistwerk von Tizian – das Altarbild „Himmelfahrt Mariens“ (1518). Schon von weitem erstrahlt es in leuchtenden Farben und zeigt die Mutter Gottes die auf einer Wolke von Engeln schwebend gegen Himmel fährt. Neben dem großartigen Altarbild hält das Presbyterium jedoch noch eine weitere Sehenswürdigkeit bereit. Das spätgotische Grabmal des Dogen Francesco Foscari an der rechten Seitenwand. Er war es, der im 15. Jahrhundert die Eroberung des venezianischen Festlandes (der so genannten „terra ferma“) einleitete und auch vollendete. An der gegenüberliegenden Wand findet sich das im Stil der Früh-Renaissance gehaltene Grabmal des Dogen Nicolò Tron.
Kapellen im Querschiff und Sakristei
Insgesamt sieben Kapellen befinden sich entlang der Querschiffwand am Kopf der Kirche. Im linken Querschiffarm gibt es in der Cappella San Francesco ein von Tizian beeinflusstes Altarbild zu sehen. In der Cappella Milanesi erinnert eine Grabplatte an den Komponisten Claudio Monteverdi (1567 – 1634). Im rechten Querschiffarm verdient die Capella Fiorentini besondere Aufmerksamkeit. Hier befindet sich eine Holzstatue Johannes des Täufers von Donatello. Viele der Werke in den sieben Kapellen wurden übrigens von Bartolomeo Vivarini geschaffen. Ein letztes Highlight für den Besucher birgt auch die Sakristei. Hier hängt mit der „Thronenden Madonna mit Heiligen“ ein Meisterwerk von Giovanni Bellini, der es für die Familiengruft der venezianischen Familie Pesaro anfertigte.
Das angeschlossene Franziskanerkloster fungiert heute als venezianisches Staatsarchiv. Neben dem Vatikan und dem Archiv in der ehemaligen Habsburgermetropole Wien ist es das drittgrößte Archiv Europas mit mehr als 15 Millionen Manuskripten, Büchern und Dokumenten.
Eintritt
€ 3,-
Öffnungszeiten
Ermäßigungen
freier Eintritt mit Chorus Pass
Erreichbarkeit
Anlegestelle: San Tomà
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