Markusplatz (Piazza San Marco)
Platz
Der Markusplatz (Piazza San Marco)
Der zentrale Platz Venedigs
Bereits Napoleon bezeichnet den Markusplatz als den Schönsten Empfangssalon Europas. Denn wer früher die Stadt Venedig betrat, tat dies am Markusplatz, wo die Schiffe der meisten Besucher anlegten. Unvergleichlich schön ist das Ambiente dieses prachtvollen Platzes. Gesäumt von herrlichen ebenso wie geschichtsträchtigen Gebäuden wie dem Markusdom, dem Dogenpalast, der Prokuratien und hoch über allen ragt der imposante Campanile.
Die Geschichte des Markusplatzes ist lang. Früher war der Platz von einem Kanal durchflossen und Anbaugebiet für Obst und Gemüse. Erst 1174 schütteten die Venezianer den Kanal zu pflasterten ihn 1267 mit Ziegeln zu. Seither ist er das religiöse, politische und gesellschaftliche Zentrum Venedigs. Die weißen Marmorlinien quer über den Platz stammen übrigens aus dem 18. Jahrhundert und markieren die Positionen der Marktstände, die sich wochentags hier zu einem großen Markt einfanden. Heute ist der Markusplatz Flanierzeile und Festsaal zugleich. Die große Mehrheit der Venedig Besucher beginnt oder beendet hier ihren Venedig Besuch und genießt den einen oder anderen Kaffee in einem der berühmten Platzcafes.
Rund um den Markusplatz
Im Norden und Süden des Platzes begrenzen die Alten und die Neuen Prokuratien den Platz. Sie waren einst Sitz der Prokuratoren, die sich um die Verwaltung des Kirchenvermögens und später auch um die gesamte kommunale Verwaltung kümmerten. Die Procuratie Vecchie, die Alte Prokuratur stammt aus dem beginnenden 16. Jahrhundert. Aufgrund des zunehmenden Personalbedarfs wurde zu Beginn des 17. Jahrhunderts die Procuratie Nuove, die Neue Prokuratur auf der gegenüberliegenden Seite erbaut. Hier befindet sich auch das Museum Correr. Verbunden sind die beiden Prokuratien durch die Ala Napoleonica, die 1810 auf Wunsch Napoleons errichtet wurde. Im Osten wird der Markusplatz durch den Markusdom und den Campanile begrenzt.
Als Abschluss der Alten Prokuratien erbaute Mauro Coducci 1499 den Torre Dell’Orologio. Ein mächtiger Uhrturm über dem Durchgang am Nordende des Platzes. Einen Besuch und einen kurzen Zwischenstopp wert sind auch die drei berühmten Cafés am Markusplatz. Das Caffè Florian aus dem 18. Jahrhundert, das älteste Café am Platz, das Caffè Quadri aus dem 19. Jahrhundert und das Caffè Lavena im Stil der habsburgerischen k.u.k. Zeit.
Die Piazzetta San Marco
Die Piazzetta San Marco zwischen Dogenpalast und Nationalbibliothek ist der eigentliche Empfangssalon Venedigs. Hier stiegen die meisten Besucher an Land und wurden von den Venezianern empfangen. Am Kopfende zur Lagune hin gerichtet begrenzen zwei mächtige Granitsäulen, die Colonne di Marco e Teodoro, die Piazzetta San Marco. Der Doge Michieli brachte sie einst von einer Reise aus dem Libanon mit und ließ sie hier aufstellen. Ursprünglich waren es drei Säulen, doch eine fiel beim Ausladen ins Wasser. Gekrönt werden die Colonne vom venezianischen Markuslöwen und dem heiligen Theodor, dem ursprünglichen Schutzpatron der Lagunenstadt. Zwischen den Säulen wurde früher oft öffentliche Exekutionen durchgeführt, weshalb noch heute abergläublische Venezianer niemals zwischen ihnen hindurchgehen würden.
Die Biblioteca Nazionale Marciana, die Markusbibliothek oder auch Liberia Sansoviniana, befindet sich am Zugang zur Piazzetta gegenüber des Dogenpalasts. Sie ist ein Hauptwerk des Architekten Sansovino und wurde nach dessen Tod von Vincenzo Scamozzi fertig gestellt. Die großartigen Räumlichkeiten sind durch Führungen zugänglich und beinhalten neben herausragenden Gemälden venezianischer Künstler auch ein archäologisches Museum sowie eine Bibliothek mit über 750.000 Bänden.
Erreichbarkeit
Anlegestelle: San Zaccaria und Vallaresso San Marco
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