Österreich im Mittelalter
Von den Römern zu den Habsburgern
Nachdem die Römer das Gebiet des heutigen Österreichs verlassen hatten, siedelten sich seit dem 6. Jahrhundert n. Chr. die Bajuwaren (Baiern) im Ostalpenraum an. Aus dem Osten wanderten die Slawen ein. Nach und nach bildeten sich verschiedenen Herschaftsräume auf dem Gebiet des heutigen Österreich aus.
Frühmittelalter in Österreich
Mit dem Zusammenbruch des Römischen Reiches, welcher maßgeblich durch die einsetzende Völkerwanderung verursacht wurde, begann auch für das Gebiet des heutigen Österreich die Zeit des „dunklen“ Frühmittelalters. Nachdem die Römer das Gebiet des heutigen Österreichs verlassen hatten, siedelten sich seit dem 6. Jahrhundert n. Chr. die Bajuwaren (Baiern) im Ostalpenraum an. Aus dem Osten wanderten die Slawen, welche von den Awaren bedrängt wurden, ein und zogen entlang der Drau immer weiter nach Westen, bis sie um 610 von den Bajuwaren, die zu dieser Zeit von Norden kommend bis ins Pustertal vorgedrungen waren, aufgehalten wurden. Die Besiedlungsgrenze zwischen Slawen und Bajuwaren entspricht in etwa der Linie Freistadt, Linz, Lungau, Lesachtal. Im Westen, etwa auf dem Gebiet des heutigen Vorarlberg, siedelten die Alemannen.
Von Karl dem Großen und Otto I.
Etwa zwei Jahrhunderte später, nachdem Karl der Große das Reich der Awaren erobert hatte, errichtete er um 800 eine Grenzmark in der Region des heutigen Niederösterreichs, zwischen den Flüssen Enns, Raab und Drau. Diese Grenzmark wurde auch als Awarenmark bezeichnet. Südlich davon wurde die Mark Karantanien eingerichtet. Beide zusammen bildeten die Marchia orientalis, eine Präfektur des Herzogtum Baierns. Diese karolingische Ostmark hatte auf Grund des Ansturms der Magyaren nicht lange Bestand und zerfiel wieder. Erst als Otto I. die ungarische Gefahr durch den Sieg bei der Schlacht am Lechfeld 955 bannen konnte, wurde die Ostmark wieder hergestellt. Die erste urkundliche Erwähnung Österreichs fällt in diese Zeit. Als „Ostarrichi“ findet Österreich 996 erstmals in einer Urkunde Erwähnung.
Babenberger und Habsburger in Österreich
Im Jahre 976 n. Chr. wurde Leopold aus dem Geschlecht der Babenberger mit dieser Mark belehnt. Von 976 bis 1246 herrschte das Geschlecht der Babenberger in Österreich. Österreich war zunächst eine Markgrafschaft des Herzogtums Bayern. Mit dem Privilegium minus von 1156 wurde es zum Herzogtum und somit zu einem eigenständigen Herrschaftsgebiet innerhalb des Heiligen Römischen Reiches. Die Herrschaft der Babenberger endete 1246 mit dem Tod Friedrich des Streitbaren, der unter ungeklärten Umständen bei der Schlacht an der Leitha den Tod fand. Durch das Erlöschen der Babenberger Linie geriet Österreich zunächst unter die Herrschaft des Böhmenkönigs Ottokar II., bis sich Rudolf I. von Habsburg diesem Herrschaftsanspruch entgegenstellte und Ottokar II. 1278 in der Schlacht auf dem Marchfeld besiegte. Diese blutige Schlacht gilt als größte Ritterschlacht Europas. Mit der Machtübernahme in Österreich begann die 640 Jahre dauernde Herrschaft der Habsburger. Unter den Habsburgern stieg Österreich zu einer Großmacht auf. Diesen Großmachtstatus behielt Österreich bis zum Zerfall des Reiches 1918.
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