Österreich im 20. und 21. Jahrhundert
Wechselvolle Geschichte bis heute
Der Erste Weltkrieg endete mit der Niederlage Österreichs und der Zerschlagung der Österreichisch-Ungarischen Monarchie. Das einstige 52-Millionen- Einwohner-Reich mit seinen zwölf Nationalitäten zerfiel in zahlreiche selbstständige Staaten. Der "Rest" blieb als Österreich bestehen. Österreich wurde als so genannte Erste Republik zum Kleinstaat mit etwa 6,6 Millionen Einwohnern. Viele Zeitgenossen sahen dieses Restösterreich als nicht lebensfähig an und strebten daher einen Anschluss an Deutschland an.
20. Jahrhundert - Erste Republik, Ständestaat und Drittes Reich
Der Erste Weltkrieg endete mit der Zerschlagung der Österreichisch-Ungarischen Monarchie. Das einstige 52-Millionen-Einwohner-Reich mit seinen zwölf Nationalitäten zerfiel in selbstständige Staaten. Österreich wurde als so genannte Erste Republik zum Kleinstaat mit etwa 6,6 Millionen Einwohnern. Viele Zeitgenossen sahen dieses Restösterreich als nicht lebensfähig an und strebten daher einen Anschluss an Deutschland an. Österreich hatte in den 1920er und 1930er Jahren mit erheblichen wirtschaftlichen und politischen Problemen zu kämpfen. Die politischen Spannungen gipfelten im Jahre 1934 in einem Bürgerkrieg zwischen den Anhängern der Sozialdemokraten und den Anhängern des faschistischen Kanzlers Dollfuß. Die Sozialdemokraten unterlagen in den Kämpfen und Bundeskanzler Engelbert Dollfuß konnte seinen austrofaschistischen Ständestaat nun gänzlich etablieren. Engelbert Dollfuß wurde am 25. Juli 1934 bei einem Putschversuch von österreichischen Nationalsozialisten ermordet. Die österreichischen Nationalsozialisen strebten einen Anschluss an das Deutsche Reich an. Dieser hätte allerdings unter den Austrofaschisten nicht stattfinden können, da diese auf einen selbstständigen österreichischen Staat pochten. Daher war der Austrofaschismus ein Feind der Nazis. Adolf Hitler übte massiven politischen Druck auf sein Heimatland aus, sodass am 12. März 1938 die Wehrmacht in Österreich kampflos einmarschierte und es schließlich als „Ostmark“ ins nationalsozialistische Deutsche Reich eingegliedert wurde.
Die zweite Republik
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Österreich als Republik wieder hergestellt, blieb aber zehn Jahre von den alliierten Siegermächten besetzt. Die ersten freien Wahlen seit 1932 fanden am 25. November 1945 statt. Stärkste Partei wurde dabei die ÖVP. Diese Wahlen waren zwar frei, aber sie waren nicht demokratisch. Von der Stimmabgabe ausgeschlossen waren alle ehemaligen Mitglieder der NSDAP. So durften mehr als 550.000 Österreicher nicht an der Wahl teilnehmen. Im Jahr 1955 brachte der so genannte Staatsvertrag Österreich die volle Souveränität wieder. Dieses Vertragswerk wurde nach zehnjährigem hartem Ringen am 15. Mai 1955 im Wiener Belvedere von den Außenministern Molotow (UdSSR), Macmillan (Großbritannien), Dulles (USA) und Pinay (Frankreich) und dem damaligen österreichischen Außenminister Leopold Figl unterzeichnet. Österreich verpflichtete sich im Staatsvertrag zu einer immerwährenden Neutralität. Nach dem Abschluss des Staatsvertrages verfolgte Österreich in der Zeit des Kalten Krieges einen Kurs, den man als prowestlich und gleichzeitig nicht-antisowjetisch bezeichnen kann. Österreich versuchte dabei in seiner Neutralitätspolitik auch eine Brückenfunktion zwischen den Blöcken im Kalten Krieg einzunehmen. So kam es am 3. und 4. Juni 1961 in Wien zu einem historischen Gipfeltreffen zwischen Kennedy und Chruschtschow.
Im Jahre 1960 war Österreich neben Dänemark, Norwegen, Portugal, Schweden, der Schweiz und dem Vereinigten Königreich ein Gründungsmitglied der EFTA und blieb Mitglied bis zum EU- Beitritt 1995. Österreich ist darüberhinaus seit 1955 Mitglied der UNO. Wien wurde 1980 nach New York und Genf dritter Amtssitz des Sekretariats der Vereinten Nationen und misst diesem außenpolitischen Element traditionell großen Stellenwert bei. 1972–1981 war der später umstrittene österreichische Ex-Außenminister Kurt Waldheim Generalsekretär der Vereinten Nationen. 2009 und 2010 hatte Österreich einen nicht-ständigen Sitz im Weltsicherheitsrat inne.
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