Franziskanerkirche
Kirche
Franziskanerkirche
Besonders sehenswerte Kirche in Salzburg
Die Franziskanerkirche ist eine der ältesten Kirchen in der Altstadt von Salzburg. Sie ist vermutlich älter als der Dom des heiligen Virgil. 1167 fiel dieser Vorgängerbau den Brandschatzungen des Investiturstreits zum Opfer. Anfang des 13. Jahrhunderts wurde die Kirche neu aufgebaut und 1223 geweiht. Ab 1408 entstand der damals moderne Hallenchor. Der nach einem Nürnberger Entwurf konzipierte Turm kam 1486-98 hinzu. Im Jahre 1670 wurde er von Erzbischof Max Gandolf gekürzt, da er es als unpassend erachtete, dass der Turm der Franziskanerkirche höher war als der Salzburger Dom. Dieser barocke Turmhelm wurde 1866–67 von Joseph Wessiken wieder regotisiert.
Portal und Inneres der Kirche
Man betritt die Kirche durch das ursprünglich romanische und später barockisierte (1700) Westportal. Hier an der Außenfassade ist das romanische Stufenportal aus weißem und rotem Marmor noch teilweise erhalten. Das für die Romanik kennzeichnende Tympanon über dem Portal fehlt.
Im Innern des romanischen Langhauses befindet sich ein dreischiffiger Hallenchor, der umgeben ist von sechsjochigen Seitenschiffen. Dieses Langhaus ist aus der ursprünglichen spätromanischen Basilika hervorgegangen. Im Mittelschiff finden sich rechteckige Kreuzrippengewölbe, in den Seitenschiffen Kreuzgratgewölbe. Es fällt dem Betrachter sofort auf, dass das dunkle romanische Langhaus einen spannenden Gegensatz zum höheren, lichterfüllten gotischen Hallenchor bildet. Ein Sternrippengewölbe bildet hier den Deckenabschluss. Die Säulenkapitelle sind reich mit Blättern und Pflanzenmotiven geschmückt. Darüberhinaus findet man Vögel und Fabelwesen eingearbeitet.
Der Hochaltar stammt von Johann Bernhard Fischer von Erlach. Er konnte die Madonna mit dem Kind aus dem einstigen gotischen Flügelaltar von Michael Pacher geschickt in sein Werk integrieren.
Die Kapellen der Franziskanerkirche beinhalten sehenswerte kunsthistorische Schätze und sollten genauer besichtigt werden. Das gemalte Altarblatt der Karl-Borromäus-Kapelle von 1613 zeigt das Attentat auf Karl Borromäus. Die Rochuskapelle wurde in Erfüllung eines Gelübdes um 1625 zur Zeit der Pest von der Stadt gestiftet. Das Altarblatt zeigt den heiligen Rochus. Die Deckenbilder sind als Franziskus-Zyklus konzipiert und zeigen Szenen aus dem Leben des Heiligen. Eine andere schöne Kapelle ist die Franziskuskapelle. Sie wurde 1690 von Fürsterzbischof Johann Ernst von Thun gestiftet. Sie besitzt Wandmalereien von Johann Michael Rottmayr.
In der Westwand des Südschiffes ist der Grabstein des hl. Virgil eingearbeitet. Der Grabstein stammt aus dem alten Dom.
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