Die Geschichte der Stadt Salzburg
Von der Steinzeit bis in die Gegenwart
Die Stadt Salzburg blickt auf eine lange Geschichte zurück. Bereits für die Jungsteinzeit ist eine rege Siedlungstätigkeit auf dem Gebiet der heutigen Stadt Salzburg nachgewiesen. Lange Zeit war die Stadt Salzburg unter dem Namen Iuvavum eine Stadt des Römischen Reiches. Im Mittelalter war Salzburg zunächst eine Stadt des Herzogtums Bayern. 1328 wurde die Stadt Salzburg durch die Erlassung einer eigenen Landesordnung zur quasi Hauptstadt eines weitgehend selbstständigen Territoriums innerhalb des Heiligen Römischen Reiches. 1816 kam Salzburg als Ergebnis des Wiener Kongresses zu Österreich und durchlebte als dessen Teil die bewegte Geschichte der letzten 200 Jahre.
Ur- und Frühgeschichte der Stadt Salzburg
Das Gebiet der Stadt Salzburg ist seit der Jungsteinzeit besiedelt. Die ersten Menschen siedelten im Bereich des Rainbergs, des Festungsbergs, des Kapuzinerbergs und des Hellbrunnerbergs. Kleine Siedlungskerne gab es auch an der Kleßheimer Allee und in Liefering-Rott.
In keltischer Zeit kamen darüber hinaus noch Siedlungen in den heutigen Stadtteilen Parsch, Gnigl und Maxglan dazu. Des weiteren ist auch am Bürglstein eine Siedlungsaktivität nachgewiesen. Ab dem 2. Jahrhundert v. Chr. gehörte das Gebiet des heutigen Salzburg zum keltischen Königreich Noricum.
Die Römer in Salzburg: Die Stadt Iuvavum
Die keltische Bevölkerung wurde nach dem Einmarsch der Römer um 15. v. Chr. in das Gebiet der heutigen Salzburger Altstadt übersiedelt. Hier war eine Stadt unter dem Namen Iuvavum neu angelegt worden. Iuvavum entwickelte sich vor allem am linken Salzachufer, wo die Salzach und der Mönchsberg einen natürlichen Schutz boten. Die Stadt entwickelte sich zu einem bedeutenden Zentrum der Provinz Noricum. Im Jahr 488 n. Chr. verließ ein Großteil der Bevölkerung auf Befehl Odoakers die Stadt Iuvavum. Der verbleibende Rest der Bewohner Iuvavums zog sich auf den Nonnberg und den Festungsberg zurück.
Salzburg im Mittelalter
Als sehr wichtige Persönlichkeit für die frühmittelalterliche Geschichte der Stadt Salzburgs gilt Bischof Rupert von Worms. Er kam um 680 n. Chr. an den Hof des Bayernherzogs Theodo II. nach Regensburg. Er bekehrte ihn zum christlichen Glauben. Nach seinem erfolgreichen Wirken in der bayerischen Hauptstadt Regensburg entsandte ihn Theodo II., um eine geeignete Stadt für die Errichtung eines Missionsklosters zu finden. Die verlassene Stadt Iuvavum erschien Rupert als geeignetster Ort für seine Mission. Im Jahr 713 veranlasste Rupert darüberhinaus die Gründung eines Frauenklosters auf dem Salzburger Nonnberg. Der Ire Virgil leitete als Abt von St. Peter und ab 749 als Bischof die Salzburger Kirche. Unter Virgils Führung entwickelte sich die erstmals 755 als „Salzpurch“ erwähnte Stadt zu einem führenden Zentrum von Kunst und Kultur im Südostalpenraum. Auch Arno, der Nachfolger Virgils, war für Salzburg eine bedeutende Persönlichkeit. Auf ausdrücklichen Wunsch Karls des Großen wurde Arno von Papst Leo III. zum Erzbischof und Salzburg und Salzburg zum Erzbistum erhoben.
Zur Zeit des Investiturstreits stand Salzburg auf der Seite des Papstes. Im Zuge der Auseinandersetzungen zwischen Kaiser und Papst begann Erzbischof Gebhardt mit dem Bau der Festungsanlagen in Salzburg (Festung Hohensalzburg) und Werfen (Festung Hohenwerfen). Im Jahre 1167 endete die Treue Salzburgs für den Papst damit, dass Kaiser Friedrich Babarossa die Stadt niederbrennen ließ. Im Laufe des Hochmittelalters erholte sich die Stadt wieder und gelangte zu alter Blüte.
Das Jahr 1328 ist für die Geschichte des Landes Salzburg und somit natürlich auch für die Stadt Salzburg ein wichtiges Datum. Durch die Erlassung einer eigenen Landesordnung wurde Salzburg zum weitgehend selbstständigen Territorium innerhalb des Heiligen Römischen Reiches und löste sich so endgültig von Bayern.
Salzburg in der Neuzeit
Zu Beginn der Neuzeit wurde Salzburg durch geschickte Infrastrukturmaßnahmen des Erzbischof Leonhard von Keutschach (1495-1519) wirtschaftlich sehr stark. Die Regentschaft von Leonhard von Keutschach zeichnet sich auch durch eine ausgeprägte Bautätigkeit und ein Zurückdrängen der Macht des Salzburger Bürgertums aus.
Für die Geschichte der Stadt Salzburg in der Neuzeit sind zwei Bischöfe von besonderer Bedeutung: Wolf Dietrich von Raitenau (1587- 1612) und Paris Lodron (1619- 1653). Sie zählen zu den bedeutendsten Salzburger Persönlichkeiten des Zeitalters des Barock.
Obwohl die meisten Pläne erst nach seiner Regentschaft in die Tat umgesetzt wurden, kann man durchaus behaupten, dass Wolf Dietrich von Raichenau der Stadt Salzburg ihr heutiges Aussehen verdankt. Wolf Dietrich begann unter anderem mit dem Bau der Residenz. Er ließ den romanischen Dom, welcher durch einen Brand zerstört worden war, abreißen und gestaltete dessen Umgebung neu. Außerdem baute er das Schloss Altenau, welches heute unter dem Namen Schloss Mirabell weltweit bekannt ist.
Erzbischof Paris Lodron schaffte es durch geschickte Politik, Salzburg aus dem 30- jährigen Krieg zu halten. Er ließ Salzburg stakt befestigen, gründete die Universität und weite den heutigen Dom ein. Darüberhinaus zeichnet sich seine Regentschaft durch eine rege Kirchenbautätigkeit aus.
Salzburg: Vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart
Durch die Napoleonischen Kriege erfuhr ganz Europa eine politische Neuordnung. Auch Salzburg blieb von den Ereignissen jener Zeit nicht verschont. Am 15. Dezember 1800 rückte die französische Armee in Salzburg ein. Zuvor hatten sich französische und österreichische Truppen bei der Schlacht am Walserfeld drei Tage lang bekämpft. Erzbischof Hieronymus Graf von Colloredo floh vor den herannahenden französischen Truppen nach Wien. Die Stadt selbst wurde den Franzosen kampflos übergeben. Daher wurde die Festung nicht von den französischen Truppen geschliffen. 1816 wurde Salzburg auf Beschluss des Wiener Kongress, Österreich zugesprochen. Für Salzburg bedeutete dies nicht nur einen massiven politischen Bedeutungsverlust, auch wirtschaftlich versank die Stadt am Rande des Habsburger Reiches in der Bedeutungslosigkeit. Es dauerte einige Jahre bis sich Salzburg wirtschaftlich erholen konnte. Vor allem der Anschluss an die Bahnlinie Wien-Salzburg-München im Jahre 1860 wirkte sich positiv auf Salzburg aus.
Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges wurde die Stadt Salzburg Landeshauptstadt des österreichischen Bundeslandes Salzburg. Der schon vorher bedeutende Fremdenverkehr erhielt nach dem Ende des Ersten Weltkrieges mit den Salzburger Festspielen weiteren Auftrieb.
Im Jahre 1938 marschierten deutsche Truppen in Salzburg ein. Die Stadt Salzburg war bis 1945 eine wichtige Stadt im Reichsgau Salzburg. Salzburg erfuhr durch Luftangriffe der Alliierten schwere Zerstörungen. So wurde unter anderem die Kuppel des Doms durch eine Fliegerbombe zerstört. Nach dem Ende dieses dunklen Kapitels österreichischer Geschichte war Salzburg von 1945 bis 1955 Teil der amerikanischen Besatzungszone. Nach und nach konnten die physischen Schäden des Krieges behoben werden und auch die Wirtschaft begann sich im Laufe der Zeit zu erholen.
Der anhaltende Erfolg des Tourismus und der Salzburger Festspiele brachten Salzburg und dem Salzburger Land nach Kriegsende einen gesicherten Wohlstand. Die Erhebung des Mozarteums zur Hochschule und die Wiederaufnahme des Universitätsbetriebes 1962, 1810 war die Universität nach der Angliederung Salzburgs an Bayern aufgelöst worden, intensivierten das geistige und künstlerische Leben in der Stadt Salzburg. In den 1990er Jahren wurde in der Stadt Salzburg auch das Fachhochschulwesen ausgebaut. Davon profitierte auch das Salzburger Umland. 1997 wurde die Altstadt von Salzburg in die Welterbe-Liste der UNESCO aufgenommen.
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