Festung Hohensalzburg
Burg
Festung Hohensalzburg
Wahrzeichen der Stadt Salzburg
Ein Besuch der Festung Hohensalzburg ist ein Muss bei jedem Salzburg Besuch. Nicht nur weil das Bauwerk an sich schon interessant ist, sondern auch weil die Aussicht von einem der Festungstürme einfach grandios ist. Man kommt zur Festung entweder zu Fuß vom Kapitelplatz aus über die Festungsgasse, was ein schöner aber durchaus anstrengender Spaziergang ist, oder man fährt bequem mit der Festungsbahn hinauf. Der Einstieg hierfür befindet sich in der Festungsgasse 4 und ist nicht kostenlos. Eine Führung zahlt sich definitiv aus, da sonst interessante Bereiche der Festung nicht besichtigt werden können. Es werden auch Kombinationstickets für Fahrt und Führung angeboten.
Geschichte der Festung
Unter Erzbischof Gebhard (1010–1088) wurde 1077, zur Zeit des Investiturstreits, mit dem Bau eines Wohnturmes, welcher noch heute den Kern des Hohen Stockes darstellt, einer Kirche und eines Wohngebäudes samt zugehörigem Mauerring begonnen. Erzbischof Konrad I. (1106-1147) baute die Anlage weiter aus. Die jetzige Gestalt erhielt die Festung vor allem durch die Bautätigkeit von Erzbischof Leonhard von Keutschach im 15. Jahrhundert. Die Festungsanlage erfuhr über die Jahrhunderte einen stetigen Ausbau. Im 17. Jahrhundert wurde die Festung im Auftrag von Erzbischof Paris Lodron noch um einige Sperrwerke und Bastionen erweitert. In der langen Geschichte der Festung Hohensalzburg ist es keinem der Belagerer je gelungen, diese im Kampf einzunehmen. Während der Napoleonischen Kriege leistete die Stadt den einrückenden Franzosen keinen Widerstand. Die Festung wurde den Franzosen kampflos übergeben. Aus diesem Grund musste die Festung auch nicht auf Anordnung der Franzosen geschleift werden und blieb daher vollständig erhalten. Die Festung fungierte lange Zeit als Gefängnis, später auch als Kaserne. Heute dient sie ausschließlich touristischen Zwecken.
In der Festung Hohensalzburg
Spätestens wenn man den Burghof erreicht hat, erliegt man dem mittelalterlichen Charme der Anlage und man fühlt sich sofort mehrere hundert Jahre in die Vergangenheit versetzt. Im Hof befindet sich die achteckige Mathäus Lang Zisterne (1539), die von einem italienischen Meister geschaffen wurde.
Am Burghof befindet sich auch die Georgskirche, welche 1501/02 erbaut wurde. An der Außenwand befindet sich ein prachtvolles Marmordenkmal, welches den das Land segnenden Erzbischof Leonhard von Keutschach zeigt. Die Darstellung des Erzbischofs wird von zwei Leviten flankiert. Darüber und über dem Kapelleneingang befinden sich ein Kreuzigungsrelief und ein Christopherusrelief. Im Inneren der Kirche sind 13 große Reliefs aus Adneter Marmor zu bewundern, welche Christus und die zwölf Apostel darstellen. Der Brunnen, welcher sich gegenüber des Glockenturms befindet, wurde auch von Leonhard von Keutschach erbaut.
Im Rahmen der Führung kann das Innenleben der Festung besichtigt werden. Dabei sieht man den Goldenen Saal noch in seiner original spätgotischen Pracht. Eine der Säule zeigt noch heute die Einschussspur einer Kanonenkugel aus dem Bauernkrieg von 1525. In der Goldenen Stube befindet sich der wahrscheinlich schönste Majolikaofen seiner Art. Dieser mit Figuren, Pflanzen und exotischen Früchten geschmückte Ofen stammt aus dem Jahr 1501. Die Führungen beginnen normalerweise beim Reckturm. Von der Plattform des Turmes aus hat man einen unglaublich schönen Blick auf die Salzburger Landschaft. Diesen Ausblick sollte man sich nicht entgehen lassen.
Der Salzburger Stier
Der berühmte Salzburger Stier ist die älteste erhaltene Freiorgel Österreichs. Sie wurde von Leonhard von Keutschach in Auftrag gegeben. Der Salzburger Stier hatte die Aufgabe, die Salzburger über die aktuelle Uhrzeit zu informieren. Die Orgel, welche keine allzu schönen Geräusche von sich gab, erklang Morgens um vier und abends nach dem Ave-Läuten. Auch heute wird der Salzburger Stier immer wieder aktiviert. Zwischen Palmsonntag und 31. Oktober wird ein Musikstück, von der im 16. Jahrhundert zusätzlich eingebauten Walzorgel, um sieben, elf und 18 Uhr gespielt. Die Musik wird immer von einem Stierschrei eingeleitet. Den Salzburger Stier kann man am besten vom Kapitelplatz aus hören.
Festungsmuseum
Wer sich für mittelalterliche Waffen, Kunstwerke, Gebrauchsgegenstände oder Folterinstrumente interessiert, wird im Festungsmuseum fündig.
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