Salzburger Dom

Dom
Salzburger Dom Hauptschiff im Dom

Der Salzburger Dom

Zentrales Gotteshaus in Salzburg

Der Salzburger Dom gehört absolut zum Pflichtprogramm eines Salzburg-Aufenthalts. Er befindet sich im Zentrum der Altstadt und ist von drei großen Plätzen umgeben. An der Nordseite des Domes befindet sich der Residenzplatz mit dem Residenzbrunnen. Im Süden, in Richtung Festung Hohensalzburg, grenzt der Kapitelplatz an den Dom. Über den im Westen des Doms liegenden Domplatz gelangt man zum Hauptportal des bedeutendsten Gotteshauses der Stadt Salzburg.

Geschichte des Salzburger Doms

Bevor der Salzburger Dom im 17. Jahrhundert sein heutiges frühbarockes Aussehen bekam, standen an der gleichen Stelle bereits seit 767 bedeutende Gotteshäuser. Der erste romanische Dom wurde in den Jahren 767- 774 unter Abtbischof Virgil erbaut. Es handelte sich dabei um eine dreischiffige Basilika mit vorgelagertem Paradies und eigenem Baptisterium. Im Zuge des Investiturstreits, bei dem Salzburg auf der Seite des Papstes stand, wurde die Stadt und mit ihr der Dom im Auftrag von Kaiser Friedrich Barbarossa von den Grafen von Plain angezündet (1167). Anstelle des zerstörten Domes wurde von Bischof Konrad III. der noch stattlichere fünfschiffige Konradinische Dom errichtet. Er war damals die größte Basilika nördlich der Alpen. Am 11. Dezember 1598 brannte es im Dom. Erzbischof Wolf Dietrich von Raitenau nutzte diese Gelegenheit, um den alten Dom abzureißen und sich an die Planung eines moderneren Gotteshauses zu machen. Die frühen Planungen wurden vor allem von Vincenzo Scamozzi durchgeführt. Nach der Absetzung und Gefangennahme Wolf Dietrichs durch seinen Nachfolger Markus Sittikus, Graf von Hohenems, wurde dann Santino Solari als Baumeister engagiert. Solari verkleinerte die früheren Pläne. Er plante dennoch einen von seinen Ausmaßen beeindruckenden Bau (Länge 99 Meter; Kuppelhöhe 75 Meter; Turmhöhe 79 Meter). 1614 fand die Grundsteinlegung statt. Am 25. September 1628 wurde der Dom von Fürsterzbischof Paris Lodron schließlich eingeweiht. Das achttägige Domweihefest war das vermutlich größte historische Fest, das die Stadt Salzburg je feierte. Während des Zweiten Weltkrieges wurde am 16. Oktober 1944 die Domkuppel und Teile des Querschiffes von einer Fliegerbombe getroffen und schwer beschädigt. In den Jahren 1945 bis 1959 wurde der Dom wiederaufgebaut.

Die Fassade des Salzburger Doms

Ganz in italienischer Tradition zeigt nur die Schaufassade dem Betrachter ihre volle Schönheit. Die anderen Außenwände des Doms zeichnen sich durch schlichte Kargheit aus. Die Fassade mit ihren beiden Türmen besteht aus hellem Untersberger Marmor. Vor allem im Abendlicht schimmert er wunderschön rosa. Man kann anhand der vertikalen Abfolge der drei Säulentypen (dorisch, ionisch, korinthisch) die Anwendung dieser klassischen Renaisance-Regel beobachten. Die Staffelung der Fassade durch die viergeschossigen, risalitartig vortretenden Türme und die achteckigen Turmhelme zeigen bereits barockes Architekturverständnis.

Die Torgitter zur Vorhalle  zeigen die Jahreszahl der drei Weihejahre 774, 1628, 1959. Vor den Portalen befinden sich auf Sockeln vier überlebensgroße Figuren. Die äußeren beiden Figuren stammen aus dem Jahr 1660 und wurden von Bartholomäus van Opstal geschaffen. Sie stellen die Kirchenpatrone dar. Rechts befindet sich der heilige Rupert. Er ist mit einem Salzfass dargestellt. Die linke Figur ist der heilige Virgil, der  mit einer Kirche gezeigt wird. Die beiden mittleren Figuren wurden 1697/ 98 von Bernhard Michael Mandl geschaffen. Links steht der heilige Petrus. Diesen erkennt man am Schlüssel, den er hält. Rechts befindet sich der heilige Paulus mit dem Schwert. Hinter den vier großen Figuren liegt der Eingang des Doms. Auf der Balustrade im 2. Stock sieht man die Figuren der vier Evangelisten. In den Giebelaufsätzen der Fenster findet man Löwe und Steinbock, die Wappentiere von Paris Lodron und Markus Sittikus von Hohenems. Über dem Mittelfenster sind zwei Engelsfiguren angebracht. Sie halten eine Krone. Diese Krone krönt die Marienstatue, die auf dem Domplatz steht. Wenn man durch die Arkaden des Wallistrakts auf den Dom zuschreitet, kann man dieses optische Kunstwerk gut erkennen. Auf dem Giebel des Doms stehen Moses mit der Gesetzestafel links, und Elias auf der rechten Seite. Erhöht in der Mitte befindet sich Christus Salvator. Diese drei Figuren dürften um das Jahr 1660 von Tommaso di Garona, dem Meister des Residenzbrunnens geschaffen worden sein.

Im Inneren des Salzburger Doms

Beim Eintreten in das Innere des Domes fallen einem sofort die durch die geschickt gesetzten Fenster entstehenden, wunderbaren Lichtverhältnisse auf. Danach lenken die mächtige Kolossalordnung mit Komposit-Doppelpilastern und darüber verkröpftem Gebälk sowie die Emporenbalkone die Aufmerksamkeit auf sich. Das Innere zeichnet sich auch durch den üppigen, plastisch sehr stark ausgeformten Stuck aus. Man erkennt hier fantasievolle Figuren und Putten, Girlanden, Blumen und Kartuschen.

Die Decke des Doms ist mit Fresken geschmückt. Diese zeigen Szenen aus dem Leben Christi. Das Altarbild wird dabei in das Gesamtkunstwerk miteinbezogen. Das Thema des Hochaltarbildes ist die Auferstehung Christi. Dazu finden sich ergänzend Szenen aus dem Marienleben im südlichen Querschiff. Im nördlichen Seitenschiff befinden sich Szenen aus dem Leben des Heiligen Franziskus. In der beeidruckenden Kuppel finden sich, in zwei Reihen aufgeteilt, jeweils acht Fresken mit Szenen aus dem Alten Testament. Diese werden wie die Malereien im Hauptschiff Donato Mascagni und Ignazio Solari zugeordnet. Die alttestamentlichen Szenen stehen in Bezug zu den Szenen der Passion Christi im Hauptschiff. An den Segmentflächen der Kuppel erkennt man Darstellungen der vier Evangelisten.

In den vier offenen nördlichen und südlichen Seitenkapellen finden sich bei den Altären bedeutende und seltene Beispiele deutscher Barockmalerei. Hier sind an der Nordseite zu sehen: Taufe Christi (1674) von Frans de Neve und Heilige Anna Selbdritt (1657) von Joachim Sandrart. In der dritten Seitenkapelle findet man die Verklärung Christi. Nebenan findet man die Kreuzigung Christi (1674) von Karel Skreta. Karel Skreta schuf auch das Pfingstwunder in der südlichen Seitenkapelle gegenüber. Man trifft desweiteren auf die Darstellungen der Heiligen Martin, Gregor, Hieronymus und Nikolaus (1669), Karl Borromäus (1655) und Rochus und Sebastian (1650).

Im Inneren des Domes befindet sich der Eingang zur 1957 bis 1959 geschaffenen Unterkirche. Sie birgt Mauer- und Säulenreste des romanischen Doms und dient als Grablege der Salzburger Erzbischöfe.

Domgrabungsmuseum

Das Domgrabungsmuseum liegt unter dem Residenz- und Domplatz. Es gewährt dem Besucher Einblicke in die Bautätigkeit in diesem Teil der Stadt seit römischer Zeit. Hier kann man die archäologischen Grabungsfunde einer römischen Villa (Mosaiken, Kanäle und Warmluftheizungsanlagen) bestaunen. Auch Fundamente und Mauerwerk der Türme des Konradinischen Doms, der nach einem Brand (1598) abgetragen wurde, sind hier zu besichtigen.

Dommuseum

Der Zugang zum Dommuseum befindet sich bei den Dombögen.

Ein bedeutender Schatz des Dommuseums ist das Rupertuskreuz. Es handelt sich dabei um ein northumbrisches Metallkreuz, welches vermutlich Erzbischof Virgil im 8. Jahrhundert nach Salzburg mitgebracht hat. Dieses größte erhaltene Metallkreuz des ersten christlichen Jahrtausends war vermutlich einst Ausstattungsstück des romanischen Doms. Darüberhinaus zeigt das Dommuseum noch viele andere wertvolle Stücke der Salzburger Geschichte. Beispielsweise sind die Reiseflasche und der Hirtenstab des hl. Rupert zu bewundern. Aus dem 13. Jahrhundert stammt die edelsteinbesetzte Hostientaube aus Limoges. Aus der Zeit Wolf Dietrichs stammt eine Monstranz (1596) und der emailgeschmückte Einband seines Missale (1598/99). Besonders sehnswert ist auch der von Erzbischof Max Gandolf stammende Prunkkelch von 1679. Das Dommuseum zeigt auch bedeutende Werke aus dem Bereich der bildenden Kunst. Beispielsweise sind Werke des Salzburger Barock von Johann Michael Rottmayr, Paul Troger und Georg Raphael Donner zu bewundern. Eine besondere Attraktion stellt die Kunst- und Wunderkammer, welche von Erzbischof Guidobald von Thun im 17. Jahrhundert geschaffen wurde, dar. Hier findet man Rosenkränze, Globen, wissenschaftliche Instrumente, Mineralien, Elfenbeinschnitzereien und vieles mehr ausgestellt.


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