Alte Residenz

Palast
Alte Residenz Salzburg Residenz und Residenzbrunnen

Residenz (Alte Residenz)

Historischer Sitz der Salzburger Erzbischöfe

Da die ersten Bischöfe und Erzbischöfe von Salzburg waren gleichzeitig Äbte des Stiftes Sankt Peter und residierten im angeschlossenen Kloster. Konrad I. verlegte seine Wohnung aus dem Kloster heraus und erbaute 1124 einen neuen Bischofssitz im Bereich des heutigen Ostteiles der Residenz. Dieser Bischofssitz wurde mehrfach umgebaut, bis er 1596 von Erzbischof Wolf Dietrich von Raitenau abgerissen wurde, um Platz für den Neubau der Residenz im Stil der Spätrenaissance zu schaffen. Während seiner Regierungszeit erlebte Wolf Dietrich jedoch nur die Fertigstellung des Südtraktes mit dem langgestreckten Karabinierisaal und der Großen Stiege zu den Prunkräumen. Auch der Verbindungsbau zur Franziskanerkirche wurde fertiggestellt. Unter seinem Nachfolger, Erzbischof Markus Sittikus, wurde der Haupttrakt am Residenzplatz vollendet. Die gesamte Anlage wurde aber erst unter Erzbischof Paris Lodron fertiggestellt. In den folgenden Jahrzehnten wurden immer wieder Veränderungen am Gebäude vorgenommen. 1665-67 ließ Erzbischof Guidobald von Thun den residenzplatzseitigen Trakt der Residenz aufstocken. Erzbischof Hieronymus von Colloredo ließ 1788-92 den Trakt zur Churfürststraße und zur Sigmund-Haffner-Gasse abreißen und dabei teilweise neu errichten. Er entfernte dabei auch den prächtig gestalteten Innenhofgarten Wolf Dietrichs.

Ausgewählte Sehenswürdigkeiten in der Salzburger Residenz: Die Prunkräume

Carabinierisaal

Die Salzburger Residenz umfasst rund 180 Räume und drei große Innenhöfe. Im Inneren der Residenz sind vor allem der große Karabinierisaal und die anschließenden Fürstenräume (Rittersaal, Konferenzzimmer, Arbeitszimmer, Schatullenkabinett und Schlafzimmer, die Hauskapelle und das Gesellschaftszimmer) besonders sehenswert. Im Karabinierisaal empfing Wolf Dietrich andere Würdenträger. Die Innenausstattung des Saales wurde 1689 erneuert. Die hierbei entstandenen Stuckarbeiten wurden von Francesco und Carlo Antonio Brenno in Zusammenarbeit mit Antonio Carabelle erstellt. Auch die Gemälde auf der Decke wurden im Zuge dieses Umbaus gefertigt. Sie stellen die vier Elemente dar und wurden vom berühmten Barockmaler Johann Michael Rottmayer geschaffen.

Im Jahre 1709 wurden die Prunkräume, so natürlich auch der Karabinierisaal, im Auftrag von Erzbischof Franz Anton Harrach weiter ausgeschmückt. Mit dieser Arbeit wurden Fischer von Erlach, Martino Altomonte und Johann Michael Rottmayr beauftragt. Dabei entstanden die profanen Heldenerzählungen aus dem Leben Alexander des Großen.

Rittersaal und Konferenzzimmer

Im Rittersaal ist das Mittelbild besonders beeindruckend. Es zeigt Die Zähmung des Pferdes Bucephalus durch Alexander den Großen. Im Konferenzzimmer fanden im Winter immer Konzerte statt. Der junge Mozart hat hier mehrmals musiziert. Das Bild an der Decke zeigt Die Schlacht am Granikus.

Audienzsaal

Der prächtige Audienzsaal besitzt fünf in vergoldetem Stuck gerahmte Deckenbilder von Johann Michael Rottmayr. Das mittlere Bild zeigt die Huldigung Alexanders in der Stadt Byblos. Die Landschaftsbilder über den Türen stammen vermutlich von Johann Anton Eismann. Hier findet man auch die kostbaren Brüsseler Gobelins, welche Szenen aus der römischen Frühgeschichte schildern und ein eingewobenes  Wappen des Erzbischofs Wolf Dietrich besitzen.

Arbeitszimmer

Im Arbeitszimmer befindet sich das Bild Alexander opfert im Tempel zu Jerusalem im Beisein des Hohepriesters Jehowa. Dieses Gemälde wurde wahrscheinlich von M. Altomonte geschaffen. Die kleineren Gemälde des Arbeitszimmers stammen von Johann Michael Rottmayr. Auch in den anderen Räumen der Residenz befinden sich prachtvolle Gemälde und sehenswerte Ausstattungsgegenstände. Es zahlt sich auf alle Fälle aus, die Residenz im Rahmen einer Führung genauer unter die Lupe zu nehmen.

Der Wallistrakt

Der Wallistrakt wurde 1606 erbaut und im Jahr 1690 aufgestockt. An der Nordseite des Wallistraktes befinden sich zwei römische Mosaike aus dem 3. Jahrhundert nach Christus. Sie wurden bei Ausgrabungsarbeiten im Jahre 1964 gefunden. Heute befindet sich hier neben Räumlichkeiten der Universität Salzburg auch die Gemäldesammlung der Residenz. In der Residenzgalerie befinden sich unter anderem Werke von Rembrandt und Rubens.


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