Wirtschaftsregion Venetien
Textilindustrie und Weinbau als Zugpferde
Im Allgemeinen verbindet man mit Venetien meist nur Venedig und seine Badeorte und doch bietet die Region weit mehr, als man auf den ersten Blick vermuten möchte. Neben seiner landschaftlichen Vielseitigkeit kann Venetien auch mit einer wirtschaftlichen Vielfalt aufwarten. Neben einer stark verwurzelten Textilindustrie ist die Region vorwiegend landwirtschaftlich geprägt. Mais, Weizen, Kartoffeln und Reis sowie diverse Obstsorten und vor allem Wein und Prosecco gehören zu den Hauptanbauprodukten. Besonders in der fruchtbaren Po-Ebene finden sich Venetiens Anbaugebiete, die zwar wenig landschaftliche Reize versprühen, dafür aber umso wichtiger für die Region sind.
Landwirtschaft in Venetien
Trotz fortschreitender Industrialisierung ist Venetien nach wie vor sehr stark landwirtschaftlich geprägt. Auf den großen Flächen in den fruchtbaren Ebenen und den umliegenden Hügelland werden vorwiegend Getreide, Wein und Obst angebaut. Berühmte Weine wie der Bardolino, Valpolicella und der Prosecco reifen in den Hügeln rund um Verona, Vicenza und Treviso, während in den Ebenen Mais, Weizen, Kartoffeln und Reis angebaut werden. In den Küstengebieten findet man außerdem noch zahlreiche Obstbauern sowie Fischerei und Muschelzucht. Letztere haben eine lange Tradition, die schwindenden Fischbestände machen ein Überleben der Fischer jedoch immer schwieriger.
Textil- und Schwerindustrie
Der Industriesektor ist in den letzten Jahren beinahe explodiert und hat Venetien zu einer wichtigen Wirtschaftsregion in Italien gemacht. Viele Firmen ließen sich in Venetien nieder und produzieren eine breit gefächerte Produktpalette. Neben der traditionellen Textilindustrie, die Marken wie „Diesel“, „Replay“ und „Benetton“ hervorgebracht hat, konzentrieren sich auch die weiteren Industriestandorte hauptsächlich rund um Verona und Vicenza. Aus umwelttechnischer Sicht katastrophal ist die Schwerindustrie und Petrochemie in Porto Marghera direkt an der Lagune von Venedig. Aus heutiger Sicht ist eine Lösung dieses schwerwiegenden Problems jedoch nicht in Sicht.
Auch weitere bedeutende Firmen haben ihren Sitz in Venetien. Während Verona ein Zentrum der Goldschmiedekunst ist, ist der Motorradhersteller „Aprilia“ in Noale ansässig, „DeLonghi“, „Electrolux“ und „Geox“ sind in Treviso beheimatet und Europas größter Brillenhersteller „Luxottica“ hat seinen Sitz in Agordo.
Lebensader Tourismus
Einer der unbestritten einträglichsten Wirtschaftszweige ist jedoch der Tourismus. Alleine Venedig zieht jährlich mehrere Millionen Touristen in seinen Bann und ist einer der Haupttouristenmagneten Italiens. Insgesamt ist Venetien mit über 14 Millionen Touristen jährlich Italiens Nummer 1. Doch Venetien ist weit mehr als nur das Umland von Venedig. Zahlreiche Badeorte rund um Caorle, Bibione und Jesolo sowie am Gardasee ziehen jeden Sommer viele Badeurlauber an während im Winter neben dem venezianischen Karneval vor alle die Wintersportorte rund um Cortina d’Ampezzo bestens gebucht sind. Doch auch die Kultur- und Universitätsstädte Verona und Padua sind neben Venedig beliebte Ziele für Touristen aus aller Welt.
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