Landschaftsraum Venetien
Laufende Verbesserungen im Umweltschutz
Die landschaftliche Vielfalt Venetiens und der damit verbundene Tourismusboom ist zwar gut für die Wirtschaft, belastet die Natur und Umwelt der Region jedoch erheblich. Umweltschutzmaßnahmen in den letzten Jahren beginnen nun jedoch endlich zu greifen und vielerorts spürt man bereits deutliche Verbesserungen. Ein großes Problem sind jedoch nach wie vor die Lagunen rund um die Wasserstadt Venedig, die unter der Metropole über dem Meer teils schwer leiden. Ausbleibende Touristen durch schmutzige Gewässer lassen hier jedoch auch auf ein langfristiges Umdenken der Verantwortlichen hoffen.
Tourismus & Umwelt: Ursache und Lösung zugleich
Die landschaftliche Vielfalt Venetiens von der prachtvollen Bergwelt bis zu den idyllischen Küstenregionen, sowie die kulturellen und historischen Schätze der Region lösten seit jeher einen wahren Tourismusboom aus. Was jedoch für die Wirtschaft und die Bevölkerung ein willkommener Geldsegen war, stellte die Region vor große ökologische Probleme. Umweltverschmutzung und unverantwortliche Naturzerstörungen waren das Ergebnis ungezügelten Tourismusdenkens vieler Verantwortlicher. Fehlende oder zu schwache Infrastrukturen führten zu langen Staus auf den überlasteten Straßen und Engpässen und Problemen in den einzelnen Ortschaften und Städten. Müllmassen, Abgase, unkontrollierte Bebauung und eine fehlende Wahrnehmung taten das übrige für eine fortschreitende Zerstörung der kostbaren Naturlandschaft.
Doch nicht nur die Auswirkungen dieser Zustände für die Bevölkerung führten zu einem Umdenken – auch die umworbenen Touristen weigerten sich zunehmend Urlaub in den schmutzigen Küstengebieten zu machen. Das Ergebnis waren eine Reihe von geschützten Naturparks und langsam greifenden effektiven Umweltschutzmaßnahmen.
Wasserqualität und Badestrände
Während der durchschnittliche Urlauber von der Umweltbelastung durch die zahlreichen Schigebiete dank der dicken Schneedecke nichts mitbekommt, war die Wasserqualität an den Küsten und am Gardasee in den letzten Jahren ein immer größeres Thema. Dank einer Ringkanalisation finden Badeurlauber nun am Gardasee meist eine sehr gute Wasserqualität. Besonders die nördliche Seehälfte sticht hier hervor. Die Grenzwerte für die Badewasserqualität sind in Italien deutlich strenger geregelt als jene der EU, wodurch es selbst in jüngerer Vergangenheit auch am Gardasee immer wieder zu Badeverboten gekommen ist.
Etwas diffiziler stellt sich die Situation in den Küstengebieten dar. Auch hier werden zunehmend konkrete Maßnahmen zur Hebung der Wasserqualität umgesetzt. Doch auch wenn die meisten Orte nun über Kläranlagen verfügen, bestehen rund um die großen Städte wie Venedig, sowie im Bereich von Industrie- und Hafenanlagen und Flussmündungen nach wie vor große Problemzonen, in denen man das Baden vermeiden sollte. Seit zwei Jahrzehnten wird in Italien jedoch jährlich die Wasserqualität der einzelnen Strandabschnitte gemessen und die besten Strände mit einem blauen Band ausgezeichnet. Auch in Venetien werden dank der Umweltschutzmaßnahmen zunehmend mehr Strandabschnitte mit dem blauen Band ausgezeichnet. 2010 waren dies Bibione, Jesolo, Lido di Venezia, Cavallino Treporti, Caorle und Eraclea.
Naturparks in Venetien
Trotz zunehmender Zersiedelung gibt es in Venetien auch eine Reihe von Naturparks, deren ökologischer Wert mittlerweile auch sehr hoch im Kurs steht. Es sind dies der Parco Nazionale delle Dolomiti Bellunesi in den Alpen von Belluno, der Parco Regionale della Lessinia nördlich von Verona, der Parco Regionale dei Colli Euganei im euganäischen Hügelland, der Parco Regionale del Fiume Sile im Flussgebiet des Sile nahe Treviso und der Parco Nazionale del Delta del Po, der das größte Sumpfgebiet Italiens, das Po Delta umfasst.
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