San Leo
Sehenswerter Ort
San Leo
Malerisches Festungsstädtchen im Marecchia-Tal
Bereits Dante Alghieri erwähnte in seiner Göttlichen Komödie das malerische Städtchen San Leo, das zweifelsohne zu den schönsten Dörfern Italiens gehört. Dank der außergewöhnlichen Lage auf einem hochaufragenden Felsen legten bereits die Römer im 3. Jahrhundert vor Christus hier ein Militärlager an. An wirklicher Bedeutung gewann San Leo allerdings erst mit der Christianisierung, als die beiden Heiligen Leo und Marino die beiden christlichen Gemeinden San Leo und San Marino gründeten. Der heilige Leo wird im Übrigen auch als der erste Bischof des damaligen Bistums San Leo geführt – der erste historisch gesicherte Bischof war jedoch Agathus. Im Mittelalter wurde San Leo vom Adelsgeschlecht der Montefeltro regiert, die von Kaiser Friedrich II. mit der Grafschaft belehnt wurden. Die Montefeltro konnten sich ähnlich den San Marinesen lange Zeit gegen die Malatesta aus Rimini wehren –mit dem Aussterben der Adelslinie fiel San Leo 1508 an die Familie della Rovere, der Verwandtschaft von Papst Julius II.
Sehenswertes in San Leo
Die malerische Altstadt hat wenig von ihrer ursprünglichen Schönheit verloren und strahlt ein ganz besonderes Flair aus. Die wichtigsten sakralen Gebäude sind die Pfarrkirche „La Pieve“, auch als Basilika bezeichnet, aus dem 9. Jahrhundert sowie die Kathedrale San Leone aus dem 12. Jahrhundert. In der romanischen Basilika befindet sich am Hauptaltar ein von San Leo gestiftetes Heiligtum. Die hochromanische Kathedrale ist aus gelbem Sandstein errichtet. Im Inneren befindet sich wie in der Basilika eine Krypta mit drei Apsiden. Den Hauptplatz vor den beiden Kirchen umgeben zahlreiche sehenswerte italienische Palazzi.
Die Festung San Leo
Hoch über der schönen Altstadt thront die mächtige Festung San Leo. Sie hat einen dreieckigen Grundriss und ist aufgrund ihrer exponierten Lage auf einem Felsen schon von weitem sichtbar. Zwei mächtige Rundtürme schützen den Komplex, der im 15. Jahrhundert von Francesco di Giorgio Martini zu einer viereckigen Bastion ausgebaut wurde. Ein Teil der Festungsanlage stürzte jedoch in den Abgrund, sodass sie heute wieder auf dreieckigem Grundriss steht. Im 18. Jahrhundert diente die Festung den römischen Päpsten als Kerker, in dem unliebsame Gegner oder Opfer der Heiligen Inquisition festgehalten wurden. Einer der berühmtesten Gefangenen war der Alchimist Giuseppe Balsamo, besser bekannt als Graf Cagliostro, der hier nach vier Jahren qualvoller Haft starb.
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