Federico Fellini
Rimini und sein großer Sohn
1954 gewann Federico Fellini seinen ersten Oscar in der Kategorie „Bester fremdsprachiger Film“ für „La Strada – Das Lied der Straße“. Drei weitere Preise in dieser Kategorie, in der er bis heute Rekordhalter ist, mehrere Nominierungen als bester Regisseur sowie eine goldene Statue für das Lebenswerk stehen neben unzähligen weiteren Preisen zu Buche. Obwohl er vornehmlich in Rom wirkte, kehrte Fellini für seine Filme immer wieder in seine Geburtsstadt Rimini zurück, wo er heute auch begraben liegt. Verschiedene Einrichtungen und Kunstwerke erinnern an einen der größten Söhne der Stadt.
Zarte Anfänge und erste Rückschläge
Als erstes von drei Kindern wurde Federico Fellini am 20. Januar 1920 geboren. 1939 ging er nach Rom, um die dortige Universität zu besuchen, und etablierte sich schnell als Journalist und Karikaturist, verfasste ebenso Beiträge für Musicals und Radiohörspiele. Nebenbei begann er als Drehbuchautor zu arbeiten. In dieser Zeit lernte er die Schauspielerin Giulietta Masina kennen und heiratete sie 1943. Er sollte mit ihr bis zu seinem Tod verheiratet bleiben. Fellinis erste Filme waren jedoch kritische sowie finanzielle Misserfolge. „I Vitelloni – Die Müßiggänger“ erhielt schließlich 1953 den Silbernen Löwen in Venedig und wurde zum Kassenschlager.
Italiens Film-Darling
Fellinis nächster Film, das märchenhafte „La Strada – Das Lied der Straße“, wurde national und international mit Auszeichnungen überhäuft. Er gewann unter anderem seinen ersten von vier Oscars in der Kategorie „Bester fremdsprachiger Film“ (weitere Auszeichnungen in dieser Kategorie gab es für „Die Nächte der Cabiria“, „Achteinhalb“ und „Amarcord“), musste aber ebenso Misserfolge hinnehmen. Federico Fellinis Filme zeichneten sich in weiterer Folge durch ihre große Bandbreite aus – „Achteinhalb“ vermischte Autobiographisches mit Surrealismus und gilt als richtungsweisend für den Experimentalismus – weswegen ihm 1993 nicht umsonst der Oscar für sein Lebenswerk verliehen wurde. Wenige Monate später, am 3. August, erlitt Fellini im Grand Hotel Rimini einen Schlaganfall, an dessen Folgen er am 31. Oktober desselben Jahres in Rom verstarb.
Rimini erinnert an Fellini
Heute ist Federico Fellini in Rimini allgegenwärtig. So wurden beispielsweise der Flughafen Riminis und der Park, in dem sich ein Denkmal Fellinis in Form einer überdimensionalen Fotokamera befindet, nach ihm benannt. Hier befindet sich auch das Grand Hotel, in dem sich der Regisseur während seiner Rimini-Besuche vornehmlich aufhielt. Ein eigenes Fellini-Museum befindet sich im legendären Fulgor-Kino. Begraben liegen Fellini und seine Frau Giulietta Masina am Friedhof Rimini-Rivabella. Murales an den bunt gestrichenen Hauswändern im Fischerviertel San Giuliano erinnern an Fellini und Masina sowie an Ausschnitte aus dessen bekanntesten Filmen.
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