Klausen
Sehenswerter Ort
Klausen
Alte Bischofs- und Handelsstadt
Direkt im engen Eisacktal am Fuß eines mächtigen Felsmassivs liegt die alte Bischofsstadt Klausen. Sie war der ursprüngliche Bischofssitz der Region, bevor man Brixen in den Rang einer Bischofsstadt hob. Die auf den ersten Blick schlechte Lage inmitten des engen und oft dunklen Tals relativiert sich jedoch schnell, wenn man die Stadt etwas näher in Augenschein nimmt: Leicht zu verteidigen und als Handelsstadt und Mautstelle für die durchziehenden Händler eine gute Verdienstmöglichkeit für die Bürger von Klausen.
Sehenswertes in Klausen
Überraschend schöne präsentiert sich die Altstadt von Klausen. Zahlreiche alte Häuser mit Erkern, Wappen und Fresken an den Außenwänden zieren das Stadtbild. Die Stilrichtungen reichen dabei von Gotik bis Renaissance – nur für die typischen Südtiroler Lauben ist in den engen Gassen kein Platz. Dafür bietet Klausen sonst sehr viel Flair und verleitet zu einem idyllischen Stadtspaziergang. Im Ort selbst befinden sich die Apostelkirche und die Pfarrkirche St. Andreas. Klosteranlage und Bischofsdom erreicht man über den Säbner Aufgang.
Der Säbner Aufgang
Am Ende der Hauptstraße durch Klausen beginnt zur rechten Hand der Säbner Aufgang. Die lange Stiege, die hier von Klausen bis zur Heiligkreuzkapelle führt ist ein Wallfahrts- und Kreuzweg. Auf dem Weg nach oben passiert man neben den einzelnen Kreuzwegstationen auch die Burg Branzoll mit ihrem mächtigen Bergfried, die über das Tal wacht. Beinahe oben erreicht man die Liebfrauenkirche, die von den Klausner Bürgern als Dank für das Überleben der Pest errichtet worden war. Von hier geht es entlang des Benediktinerklosters bis zur Heiligkreuzkirche. Die Ursprünge der Kirche datieren auf das 600 Jahrhundert nach Christus, wo sie als Dom für Bischof Ingenuin diente. Erst später wurde sie im Stil der Spätgotik umgebaut und als Palastkapelle in die bischöfliche Burg integriert. Im Inneren findet sich ein prachtvolles Kruzifix von Leonhard von Brixen.
Umgebung von Klausen
Auf der gegenüberliegenden Talseite von Klausen befindet sich ein ehemaliges Kapuzinerkloster, das bis 1972 noch von Mönchen bewohnt war. Heute beherbergt es das Klausner Stadtmuseum und den kostbaren Loreto-Schatz – ein Geschenk der letzten spanischen Habsburgerkaiserin an ihren Hauskaplan aus Klausen. Kurz nach Klausen befinden sich am Eingang des Grödner Tals das Dorf Lajen sowie die Weiler Tschöfas, Tanürz und St. Peter. Sie markieren die letzten deutschsprachigen Ortschaften bevor es ins ladinische Grödner Tal geht. Ebenfalls am Eingang des Grödner Tals thront in Waidbruck die Trostburg. Sie wacht seit dem Mittelalter über das Tal und war stets eine wichtige und uneinnehmbare Verteidigungsbastion. Auf ihr verbrachte auch der Minnesänger Walther von der Vogelweide seine Jugend. Eine Ausstellung im Inneren berichtet über einen weiteren Minnesänger: Oswald von Wolkenstein.
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