Abtei (Badia)
Sehenswerter Ort
Abtei – Badia
St. Leonhard und Pedratsches
Abtei (italienisch: Badia) besteht aus den beiden Ortschaften St. Leonhard und Pedratsches. Letzterer liegt direkt an der Straße, während sich St. Leonhard am östlichen Hang erstreckt. Charakteristisch für die Ortschaft direkt unter dem Heiligkreuzkofel sind die traditionellen Viles, Tiroler Paarhöfe wie sie nur hier vorkommen, die einen inmitten der prächtigen Dolomitenlandschaft einen Blick in die Vergangenheit gewähren. Obwohl der Ort zunehmend auch vom Tourismus erfasst wird, lockt die nahezu unberührt scheinende Natur zu ausgedehnten und idyllischen Spaziergängen.
Sehenswertes in Abtei
Sehr sehenswert ist die Pfarrkirche St. Leonhard im gleichnamigen Ortsteil. Sie ist dem Schutzpatron Leonhard geweiht, der im gesamten österreichischen Raum für die Bauern eine bedeutende Rolle spielte. Die überaus reiche Rokokoausstattung von Franz Singer und Matthäus Günther machen die Kirche zu einem wahren Schmuckstück. Schön ist auch das Außenpanorma der Kirche mit der Puezgruppe im Hintergrund. Am Fuß des Heiligkreuzkofels befindet sich die Wallfahrtskirche und das Hospiz Heiligkreuz – heute eine Schutzhütte, in der man traditionell deftige Speisen serviert bekommt.
Im Weiler Oies befindet sich das Geburtshaus des Heiligen Josef Freinademetz. Der Pater, der 2003 heilig gesprochen wurde, war ab 1881 in China als Missionar unterwegs. Sein Geburtshaus nicht erst seit der Heiligsprechung ein Wallfahrtsort für Pilger aus der Region.
Unterwegs im mittleren Gadertal
Das mittlere Gadertal ist das wohl ursprünglichste aller ladinischen Täler. Besonders die kleineren, hochgelegeneren Ortschaften stehen noch voll im Zeichen ladinischer Traditionen und Kultur. Zentren des mittleren Gadertals sind Pedratsches und St. Leonhard, die zusammen oft als Abtei (Badia) bezeichnet werden, Wengen und St. Martin in Thurn. Typisch ladinische Bräuche und Fertigkeiten haben sich hier weit mehr gehalten als in allen anderen ladinischen Tälern. Sowohl was Kulinarik betrifft, als auch in Bezug auf Brauchtum und Feste betrifft, werden hier ladinische Traditionen noch immer stark praktiziert – ein Mekka für Nostalgiker und Liebhaber der ladinischen Kultur.
Standbein der Landwirtschaft im Tal ist immer noch die Pferdezucht. Der Tourismus hat sich jedoch in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich zur Haupteinnahmequelle der Region entwickelt. Trotzdem steht immer noch Traditionelles am Speiseplan, Speck wird in den eigenen Räucherkammern geräuchert und vielerorts kann man noch einen Blick auf alte, traditionelle Fertigungstechniken werfen.
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