Geschichte von Catania
Wechselvolle Geschichte einer großartigen Stadt
Schon früh besiedelt erlebte Catania und griechischer Herrschaft abwechselnd Blütezeiten und totale Vernichtung. Erst unter den Römern blühte die Stadt erstmals richtig auf, wie zahlreiche Ausgrabungen belegen. Doch was in der Antike fremde Völker der Stadt antaten, übernahm vom Mittelalter bis in die Neuzeit der Vulkan Ätna. Nach zahlreichen Erdbeben und Zerstörung durch die Lavamassen wurde die Stadt schließlich im 17./ 18. Jahrhundert in ihrer heutigen Form in schwarzem Lavastein neu gebaut.
Griechische Epoche Catanias und römische Herrschaft
Das Gebiet Catanias wurde bereits früh von Sikulern besiedelt. Erst 729 v. Christus gründeten Griechen aus dem nahen Naxos die Stadt Katane, die als griechische Handelsstadt bis ins 5. Jahrhundert vor Christus aufblühte. Der Tyrann Hieron I. aus Syrakus siedelte die Einwohner Katanes schließlich nach Leontinoi um, nannte die Stadt nach dem nahen Vulkan Aitne und siedelte 10.000 neue Siedler an. Nach Hierons Tod zogen diese jedoch an den Südhang des Ätna und die alten Kataner kehrten in ihre Stadt zurück. Nach der Zerstörung Katanes durch einen Lavastrom und deren Wiederaufbau eroberte Dionysios I. aus Syrakus die Stadt, versklavte die Bevölkerung und siedelte kampanische Söldner an.
Dank der ertragreichen Landwirtschaft durch den fruchtbaren Vulkanboden blühte die Stadt erneut auf. Unter den Römern gehörte Catania als Civitas decumana zur römischen Provinz Sicilia. Zahlreiche Bauwerke wie das römische Theater, das Amphitheater sowie die Thermen zeugen von einer Blüte der Stadt während der römischen Kaiserzeit.
Catania im Mittelalter: Blüte, Erdbeben und Pest
Während der byzantinischen und arabischen Herrschaft verlor Catania wieder an Bedeutung und wurde von anderen sizilianischen Städten wie Syrakus und Palermo überflügelt. Auch im weiteren Verlauf der Geschichte erwischte Catania ein schweres Los. Obwohl es als Handels- und Seefahrtzentrum unter den Normannen wieder an Bedeutung gewann, leiteten das Erdbeben von 1169 mit 15.000 Toten sowie die Verwüstung durch den Stauferkaiser Heinrich VI. 1194 eine weitere schwierige Zeit für die Stadt ein. Erst 1434 wurde Catania durch die Gründung der Universität, der ältesten Siziliens und einer der ältesten Italiens, durch das spanische Haus Aragon wieder aufgewertet und entwickelte sich fortan zur zweitgrößten Stadt Siziliens.
Zerstörung Catanias 1669/ 1693 und Geschichte bis heute
Eine markante Zäsur für die Geschichte der Stadt stellte das ausgehende 16. sowie das 17. Jahrhundert dar. 1576 fiel ein Großteil der Bevölkerung der Pest zum Opfer, 1669 zerstörte ein Lavastrom des Westteil der Stadt und 1693 zerstörte ein schweres Erdbeben den Rest Catanias. Der Wiederaufbau im 18. Jahrhundert nach Plänen von Giovanni Battista Vaccarini ließ Catania in seinem heutigen Erscheinungsbild wieder aus dem Boden entstehen. Auch wenn der verwendete Lavastein oft düster wirkt, so pulsiert die Stadt heute voller Leben und viele junge Menschen, Studenten und Touristen tummeln sich in den Straßen.
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