Cattedrale San Giorgio
Dom
Cattedrale San Giorgio
Faszinierender Stilmix
Ursprünglich wurde die Cattedrale San Giorgio im 12. Jahrhundert als romanischer Sakralbau begonnen und 1135 dem Schutzpatron Ferraras, dem Heiligen Georg, geweiht. Einen Abschluss fanden die Arbeiten allerdings erst zwei Jahrhunderte später, wodurch sich ein faszinierender Stilmix ergibt. Gotische Elemente – Fialen, Rosetten und Arkaden – schmücken die reich verzierte Marmor-Fassade. Das prächtige Hauptportal präsentiert eine Darstellung des drachentötenden Schutzheiligen im Tympanon sowie Szenen aus dem Neuen Testament im Architrav. Zugeschrieben werden diese Darstellungen dem Meister Niccolò. Auf dem Giebel, der auf drei spitzbogigen Arkaden ruht, ist eine Darstellung des Jüngsten Gerichts zu sehen. Natürlich sind die Este auch in diesem Gebäude präsent. Alberto d’Este ist als Figur eines Gläubigen in Pilgerkleidung seitlich des rechten Portals zu sehen.
Erneuertes Interieur
Über ein Atrium aus dem 17. Jahrhundert, das im Rahmen des Hochziehens einer neuen Mauer nach einem Erdbeben entstand, wird die Kathedrale betreten. Die ehemals fünfschiffige Emporenkirche erstrahlt mittlerweile im barocken Licht. Francesco Mazzarelli erneuerte die Cattedrale San Giorgio Anfang des 18. Jahrhunderts auf drei mächtige Querhäuser und drei Kuppeln. Für die Ausschmückung waren Künstler der Schule von Ferrara verantwortlich. Zu sehen sind zwei Fresken der Apostel Paulus und Petrus von Benvenuto Tisi. Der auch als Garofano bekannte Maler ist ebenso mit einer "Thronenden Madonna mit Heiligen" in der dritten Kapelle des linken Seitenschiffs zu sehen. Für das Apsisfresko, eine Darstellung des Jüngsten Gerichts, ist Bastianino verantwortlich.
Rund um die Kathedrale
An der Südseite der Kathedrale befindet sich die Loggia dei Merciai aus dem 15. Jahrhundert. In der überdachten Ladenzeile sind heute noch einige Geschäfte untergebracht. Hier befindet sich auch der Campanile, ein freistehender Glockenturm. Das 1442 errichtete und unvollständig gebliebene Gebäude im Renaissance-Stil stammt von Leon Battista Alberti. Nicht in unmittelbarer Kathedralen-Nähe untergebracht ist das Museo della Cattedrale. Es befindet sich in der Via San Romano und beinhaltet unter anderem die Orgeltüren von Cosmè Tura, einem Hofmaler der Este, sowie Monatsdarstellungen aus der Bildhauerschule des Antelami, die aus dem 12. Jahrhundert stammen.
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