Geschichte von Syrakus
Griechische Metropole auf Sizilien
Seit der Frühzeit besiedelt entwickelte sich Syrakus unter den Griechen schnell zur größten Stadt der damals bekannten Welt. Als mächtigste Stadt Siziliens beherrschten die syrakusischen Tyrannen die Insel und das umliegende Mittelmeer. Nach dem Tod Hierons II. eroberten die Römer die Stadt. Mit dem Untergang Roms verlor Syrakus nach und nach an Bedeutung und konnte erst im 20. Jahrhundert wieder in den Status einer der wichtigsten sizilianischen Städte gelangen.
Frühzeit und griechische Herrschaft
Die Insel Ortygia, auf der sich auch heute die Altstadt von Syrakus befindet, war die Keimzelle des antiken Syrakus. Sikuler und Phönizier siedelten hier seit dem 10. Jahrhundert vor Christus bevor sie 734 v. Chr. von griechischen Siedlern aus Korinth vertrieben wurden. Die Griechen bauten die Stadt in den folgenden zwei Jahrhunderten zur größten Stadt der gesamten griechischen Welt aus. Antiken Angaben zufolge lebten im 5. Jahrhundert v. Chr. eine halbe Million Menschen in Syrakus. 485. V. Chr. eroberte Gelon aus Gela die Stadt und machte Syrakus zur Hauptstadt eines ostsizilianischen Staates. Syrakus wurde zur dominierenden Macht in Sizilien und verzeichnete unter seinen Tyrannen bedeutende Siege gegen die Karthager und auch Athen.
Syrakus unter den Römern
Als Siziliens letzter großer Tyrann, Hieron II. starb, eroberte das aufstrebende römische Reich 212 v. Chr. die Stadt Syrakus und gliederte sie als Hauptstadt der Provinz Sizilien in das römische Reich ein. Bei der großen Schlacht um Syrakus fand der berühmte Mathematiker Archimedes den Tod. Nach einem Besuch des Apostels Paulus fasste auch das Christentum schnell Fuß in Syrakus und die Stadt erblühte bis zum Untergang des weströmischen Reiches erneut auf bis Vandalen und Ostgoten die Insel Sizilien plünderten und eroberten. 535 n. Chr. eroberten die Byzantiner Sizilien und beherrschten die Insel bis 878.
Syrakus vom Mittelalter bis heute
Mit der Machtübernahme der Araber in Sizilien um 878 verlor Syrakus seine vorherrschende Rolle auf der Insel. Palermo wurde neue Hauptstadt und Syrakus verlor sogar den Status als Provinzhauptstadt an Noto – die Stadt verarmte in den kommenden Jahrhunderten mehr und mehr und sank langsam in die Bedeutungslosigkeit ab. Erst 1865 wurde Syrakus wieder in den Status einer Provinzhauptstadt erhoben und die günstige Lage machte es im 20. Jahrhundert zu einem wichtigen Hafen für das italienische Kolonialreich. In der Folge setzte ein langsamer wirtschaftlicher Aufschwung ein und die Einwohnerzahl erholte sich von 40.000 im Jahr 1921 auf 126.000 im Jahr 2011. Als wichtiges Industrie-, Landwirtschafts- und Handelszentrum ist Syrakus heute eine Touristenattraktion und damit wieder eine der wichtigsten Städte Siziliens.
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