Toscolano-Maderno
Sehenswerter Ort
Toscolano-Maderno
Ehemalige Papierhochburg Europas
Unbestätigten Annahmen zu Folge siedelten in Toscolano-Maderno bereits die Römer. Ihre Siedlung namens „Benacus“ soll dem Gardasee seinen ursprünglichen Namen „Lacus Benacus“ gegeben haben, bevor die Stadt nach einem Bergsturz zerstört wurde. Aufgrund fehlender archäologischer Beweise konnte diese Theorie jedoch nie bewiesen werden. Was jedoch durch unzählige Quellen dokumentiert ist, ist, das Toscolano eine der Papierhochburgen Europas war. Der reißende Wildbach Torrento Toscolano, speiste nämlich im Mittelalter zahlreiche Papiermühlen. Das feine Papier mit dem Ochsenkopf als Druckmarke wurde bald so berühmt, dass man in den Königshäusern ganz Europas danach fragte. Selbst Martin Luthers Bibelvorlage war auf Papier aus Toscolano-Maderno gedruckt.
Sehenswertes in Toscolano-Maderno
Die Industriestadt Toscolano-Maderno hat sich in den letzten Jahrzehnten durch zahlreiche Bauten immer mehr auch zu einer Tourismushochburg entwickelt. Der größte Strand am Westufer des Gardasees sowie eine kilometerlange Strandpromenade ziehen immer mehr Urlauber in die Stadt. Sehenswert ist die Pfarrkirche Santi Pietro e Paolo im Renaissance-Stil aus dem 16. Jahrhundert. Sie besitzt insgesamt 22 Gemälde des berühmten venezianischen Malers Andrea Celesti. Im Stadtteil Maderno lohnt die Kirche Sant’Andrea aus dem 12. Jahrhundert einen Besuch. Sie zählt zu den schönsten romanischen Kirchen in Oberitalien.
Umgebung von Toscolano-Maderno
Wer in einem solch berühmten Ort wie Toscolano-Maderno verweilt, der muss einfach einen Ausflug ins Valle delle Cartiere – ins Tal der Papiermühlen unternehmen. Man erreicht es ganz einfach indem man dem Flusslauf des Toscolano stromaufwärts folgt. Zu Fuß oder mit dem Fahrrad passiert man die Ruinen der alten Papiermühlen – verbunden mit den Schönheiten der umliegenden Natur ein traumhafter Anblick. Im Pförtnerhäuschen der größten Papierfabrik des Tals befindet sich das Papiermuseum (Museo della Carta). Es ist kostenlos und sollte unbedingt besichtigt werden. Hier kann man sich genau über den Prozess der Papierherstellung informieren und zahlreiche Exponate und Leseproben aus der Gegend bestaunen. Die wildromantische Schlucht entlang weiter bieten sich zahlreiche Badegelegenheiten und ein herrliches Naturpanorama.
Einen Besuch lohnen auch die beiden Dörfer Gaino und Cecina. Beide vom Massentourismus weitestgehend verschont bieten sie einen idyllischen Ortskern und ausreichend Gelegenheiten ein wenig den Flair eines ursprünglichen italienischen Dorfes zu genießen.
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