Reise nach Ravenna
Geschichtlicher Schmelztiegel
In kaum einer anderen Stadt der Emilia-Romagna gibt es so vielfältige, bunte und faszinierende geschichtliche Zeugnisse wie in Ravenna. Unterschiedliche Kulturkreise haben im Laufe der Jahrzehnte und Jahrhunderte ihre Spuren hinterlassen. Als die Römer im 2. Jh. v. Chr. die Via Emilia bauten, geriet die Ravenna in ihren Einflussbereich und wurde zur Hafenstadt ausgebaut. Nach dem Zerfall des Römischen Reiches verlagerte Kaiser Flavius Honorius 402 gar die Hauptstadt Westroms hierhin.
Wertvolle Mosaike und Weltkulturerbe
Ravenna ist vor allem für seine Mosaike aus frühchristlicher Zeit bekannt, die zu Zeiten verschiedener Kulturkreise entstanden. Besonders bekannt ist die Zeit des Ostgotenkönigs Theoderich, der einst Odoaker, den Eroberer Westroms, bezwang. Acht Gebäude in Ravenna, darunter Theoderichs leeres Grabmal, wurden von der UNESCO 1996 zum Weltkulturerbe erklärt. Besonders faszinierend ist, dass die meisten Mosaiken Zensur und Bilderstreit ebenso überstanden konnten wie wechselnde Kulturkreise in den folgenden Jahrhunderten, die über die Stadt bis zur Eingliederung in den Kirchenstaat herrschten.
Faszinierendes Umland
Die Geschichte machte auch vor der Umgebung der ehemaligen Hafenstadt nicht Halt. Zahlreiche historische Orte und Zeugen längst vergangener Epochen ziehen sich wie ein roter Faden durch das mannigfaltige Hinterland Ravennas. Faenza ist die Heimat der Keramikproduktion. Hier wurden vor Jahrhunderten erstmals die weltberühmten Fayencen produziert. Sant’Alberto schlägt die Brücke zu Ferrara und war einst im Einflussbereich der Este. Ein weitläufiger archäologischer Komplex eines römischen Landhauses begrüßt Besucher, die auf den Spuren der Römer wandeln möchten, in Russi.
Atemberaubende geschichtliche Zeugnisse treffen in Ravenna auf faszinierende Naturschauplätze und zahlreiche Strände nahe der Provinzhauptstadt – Grund genug dieser beeindruckenden Region einen Besuch abzustatten.
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