Geschichte von Taormina
Von der griechischen Hochburg zum Ferienort
Taormina war schon früh von Sikulern besiedelt, die im 4. Jahrhundert vor Christus mit der griechischen Bevölkerung von Naxos verschmolzen. Als Vasall von Syrakus erlebte die Stadt eine lange Blütezeit, bevor es von den Römern erobert wurde. Als kurzzeitige Hauptstadt der byzantinischen Provinz Sizilien war Taormina die letzte sizilianische Stadt, die an die Araber fiel. Nach wechselvollen Jahren im Mittelalter und einem langsamen Niedergang der Stadt entdeckte man Taormina erst im 19. Jahrhundert als Ferienort wieder, was der Stadt einen steilen Aufstieg bis heute bescherte.
Taormina in der Antike
Schon früh siedelten Sikuler auf dem Berg Tauros nahe dem heutigen Kastell und unterhielten ab 735 vor Christus auch gute Beziehung zur neu gegründeten griechischen Stadt Naxos. Als Dionysios I. von Syrakus Naxos zerstörte, nahmen die Sikuler die griechischen Siedler auf bevor der Tyrann aus Syrakus auch das nun griechische Tauromenion eroberte. Mit Andromachos, dem Vater des griechischen Geschichtsschreibers Timaios, übernahm 358 vor Christus erstmals ein Grieche die Herrschaft über die Stadt. Als Verbündeter von Syrakus erlebte die Stadt eine wirtschaftliche und kulturelle Blüte, bevor es zuerst von den Karthagern und nach dem 1. Punischen Krieg schließlich von den Römern erobert wurde. Als Civitas foederata erlebte das nun römische Tauromenium eine weitere Blütezeit. Im 1. Sklavenkrieg war Taormina eine der Hauptfestungen der Sklaven und stellte sich nach der Ermordung von Julius Cäsar auf die Seite von Sextus Pompeius, was der Bevölkerung nach dem Sieg von Octavian die Deportation bescherte.
Taormina vom Mittealter bis heute
Während der Eroberung Siziliens durch die Araber war Taormina kurzzeitige Hauptstadt der sizilianischen Provinz Byzanzs bevor es als letzte sizilianische Stadt 902 an die Araber fiel. Die Araber zerstörten die Stadt nach zwei Aufständen 962 und 969 und errichteten sie wieder neu. Unter den Normannen erlangte Taormina dann wieder größere Bedeutung – 1410 trat hier auch das sizilianische Parlament zusammen um einen neuen König zu bestimmen. Spanier und Franzosen leiteten jedoch schließlich den Niedergang Taorminas ein bis man die Stadt im 19. Jahrhundert als Urlaubsort wiederentdeckte. Mit dem touristischen Aufschwung gewann die Stadt auch wieder an Bedeutung und entwickelte sich zu einem der beliebtesten Ferienorte im Osten Siziliens.
Tweet