Geschichte des Latium
Keimzelle des römischen Weltreichs
Das Latium, dessen Name vermutlich auf das lateinische Wort „latus“ (weites, flaches Land) zurück geht, war schon früh von Ureinwohnern und antiken Griechen besiedelt. Ab dem 8. Jahrhundert übten die Etrusker einen starken Einfluss auf die Region aus – Rom wurde gegründet und entwickelte sich rasch zur regionalen Macht. In den folgenden Jahrhunderten wurde das Latium mit seiner Hauptstadt Rom zum Mittelpunkt eines Weltreiches. Mit dem Fall Roms prägten Verfall, Zerstörung sowie der christliche Kirchenstaat die Geschichte der heutigen Provinz. Seit 1870 ist das Latium in das Königreich Italien eingegliedert.
Früh- und Vorgeschichte
Bereits seit der Bronzezeit lassen sich Siedlungsspuren im Gebiet des heutigen Latiums nachweisen. Antike Griechen kannten die Siedlungen des Latiums und trieben vermutlich auch Handel mit ihnen. Der Name Latium dürfte auf das lateinische Wort „latus“ (Bezeichnung für „weit“ und „flaches Land“) oder eine frühere indogermanische Bezeichnung zurück gehen. Ab dem 8. Jahrhundert vor Christus übten den die Etrusker aus der benachbarten Region Etruria (heutige Toskana) einen starken Einfluss auf das Latium aus, deren Siedlungen und Städte sich lange gegen die Etrusker wehrten und erst vom neu entstandenen Machtzentrum in Rom besiegt wurden.
Der Aufstieg Roms
Mit der Gründung Roms entstand ein neues politisches und militärisches Zentrum im Latium. Die nicht-etruskischen Städte unter der Führung von Alba Longa, wo auch die lateinische Sprache entstand, wurden unterworfen und Rom stieg unaufhaltsam und schnell zur regionalen und bald Weltmacht auf. Das Latium wurde zur Provinz Nummer 1 und umfasste damals auch die heutige Region Kampanien. Mit der Einführung des Christentums als Staatsreligion und der Einsetzung eines ersten Papstes fasste schließlich auch die katholische Kirche in Rom Fuß.
Vom Kirchenstaat zur Republik
Nach dem Untergang des weströmischen Reiches herrschten Adelsfamilien sowie der Papst über das heutige Latium. Mit zunehmender Stärkung des Vatikans wurde das Latium schließlich zu einer politischen Union mit dem Kirchenstaat und der Vatikanstaat dehnte seine weltliche Macht über ganz Mittelitalien aus. Nach einer ersten Niederlage gegen Napoleon musste sich der Papst schließlich der Einigung Italiens beugen und das Latium wurde 1870 in das Königreich Italien eingegliedert.
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