Piazza Santo Stefano
Kirche
Kirchenkomplex an der Piazza
Piazza Santo Stefano
Kirchenkomplex mit Sette Chiese
An der Piazza Santo Stefano liegt mit dem gleichnamigen Kirchenkomplex eine besonders eindrucksvolle Sammlung an sakralen Gebäuden. Morgens und abends mischen sich gregorianische Gesänge unter das hektische Treiben am Platz. Ihren Ursprung nahm die Basilica di Santo Stefano bereits im 5. Jahrhundert, als Bischof Petronius zum Kirchenbau auf dem Fundament eines römischen Tempels für die Göttin Isis anregte. Franken und Langobarden erweiterten den Komplex, bevor im 10. Jahrhundert schließlich eine Klosteranlage der Benediktiner integriert wurde und Santo Stefano seinen heutigen Namen erhielt. Mittlerweile sind die ursprünglich sieben Kirchen zu vier verschmolzen, im Volksmund trägt die Anlage aber weiterhin den Namen Sette Chiese (dt. "Sieben Kirchen").
Spaziergang durch das Kirchen- und Klosterlabyrinth
Für eine kleine Tour durch Santo Stefano sollte zumindest eine Stunde eingeplant werden. Über die Backsteinkirche Chiesa del Crocefisso wird der Komplex betreten. Vom hohen Alter des Gebäudes ist nach vornehmlich barocken Umbauarbeiten nur noch wenig zu sehen. Linkerhand befindet sich die Chiesa del San Sepolcro, die im 12. Jahrhundert auf den Überresten einer alten Kirche erbaut wurde. Die Grabeskirche wurde vermutlich den heiligen Stätten Jerusalems nachempfunden. Im Zentrum des Gebäudes steht sogar eine freie Nachbildung des Grabes Christi. Wiederum links öffnet sich eine Pforte zur Chiesa dei Santi Vitale e Agricola, in der sich Steinsarkophage der beiden Heiligen befinden.
Von der Grabeskirche geht es hinaus auf den Pilatus-Hof mit einem vom langobardischen König Litupold gestifteten Marmortaufbecken aus dem 8. Jahrhundert und weiter zur Chiesa della Trinità. Hier sticht vor allem die farbige Holzfigurendarstellung "Anbetung der Könige" aus dem Jahr 1370, eine der ersten ihrer Art, ins Auge. Den weiten Kreuzgang zieren fantasievoll gestaltete Kapitelle mit grotesken Figuren. Von hier aus führt eine Seitentür in die moderne Klosterapotheke, in der verschiedenste Produkte aus italienischen Abteien zum Verkauf angeboten werden. Eine andere Tür führt ins kleine Museo di Santo Stefano mit einem Museum der Anlage und Inventar aus den vier Kirchen.
Tweet