Gardone Riviera
Sehenswerter Ort
Gardone Riviera
Nobelort am Gardasee
Wenn man nach Gardone Riviera einfährt, merkt man sogleich, dass dies kein normaler Urlaubsort ist. Villen und Prachtbauten säumen die Straßenzüge und am Hafen erhebt sich das ehrwürdige und sehr imposante Grand Hotel Gardone Riviera mit seiner 300 Meter langen Seeterrasse. Seit mehr als 100 Jahren tummeln sich hier die Reichen und Schönen bei der Kur und genießen die Schönheiten des Lebens. Der Ingenieur Louis Wimmer und der Arzt Dr. Ludwig Rhoden erkoren Gardone Riviera 1880 zum idealen Kurort und lockten schon damals zahlreiche Herrscher und Adelige an den Gardasee. Von Kaiserin Elisabeth über Kaiser Willhelm bis hin zu Winston Churchill und den ägyptischen König Faruk gab sich hier schon viele bekannte Namen ein Stelldichein. Auch heute hat der Ort wenig von seinem früheren Glanz verloren und wirkt sehr gepflegt – allein in der Nebensaison ist Gardone Riviera ziemlich ausgestorben und bietet wenig Interessantes.
Il Vittoriale degli Italiani – Das Siegesdenkmal der Italiener
Was sich schon beim Lesen seltsam anhört und nicht genau zugeordnet werden kann ist in Wirklichkeit kein einfaches Denkmal sondern eine riesige Parkanlage. Erbauer ist der Dichter und Denker Gabriele d’Annunzio, der sich in Gardone Riviera niederließ und dem Ort seinen Stempel aufdrückte. Der überzeugte Faschist, Patriot und Kriegsliebhaber ließ seine Überzeugungen allerdings auch in sein Werk mit einfließen. So findet sich im Park zwischen künstlichen Seen und wunderschöner Vegetation das komplette Vorschiff eines Kreuzers und in einer überdimensionierten Halle hängt jener Doppeldecker, mit dem d’Annunzio faschistische Flugblätter über Wien abwarf. Kriegserinnerungen, Antiquitäten, Kunstschätze und seltsame Sammlerobjekte finden sich auch in seiner Villa Cargnacco, in der d’Annunzio bis zu seinem Tod lebte. Der Leichnam Gabriele d’Annunzios befindet sich ebenfalls auf dem Grundstück in einem pompösem, faschistisch geprägten Mausoleum mit Seeblick.
Botanischer Garten Hruska
Lohnenswert ist der Besuch des Botanischen Garten Hruska. Der Zahnarzt Dr. Artur Hruska verwirklichte sich hier einen Traum und brachte die Flora der Alpen mit jener der Tropen in einem einzigen Garten zusammen. Auf 20 Meter hohen künstlichen Dolomiten wächst und gedeiht die Alpenflora, während unterhalb ein Bambuswald wuchert und Dschungelpflanzen sich um einen Sumpf drängeln. Insgesamt 2.000 verschiedene Pflanzenarten sind hier zu bewundern, die allesamt der Arzt für Forschungszwecke dienten.
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